Die Südtiroler Filmförderung IDM Film Commission fördert, wie schon in der ersten Förderrunde 2025, auch im 2. Fördercall wieder zehn Projekte. Der Schwerpunkt liegt in dieser Runde beim Kurzfilm mit fünf Projekten, darunter auch erste Projekte, die mit Hilfe des Kurzfilmprogramms MASO entstehen, an der die IDM federführend beteiligt ist. Ebenfalls erstmalig erhalten auch zwei Animationsprojekte Unterstützung. Außerdem wird die Produktion zweier Kinospielfilme und eines Dokumentarfilms gefördert. Produktionsvorbereitungsförderung geht an zwei Spielfilmprojekte. Die Fördersumme i.H.v. 1.3 Mio Euro fließt an fünf Filmprojekte aus Italien, davon zwei aus Südtirol, drei aus Deutschland sowie je eines aus Polen und Nepal. Für die Umsetzung der unterstützten Filmprojekte sind 47 Drehtage sowie 26 Animationstage in Südtirol angesetzt. Die erwartete Wertschöpfung in Südtirol beläuft sich auf über 2.4 Mio Euro.
Foto: Martin Telser
Drei Projekte werden mit Produktionsförderung unterstützt:
Der in der DDR und auf Kuba angesiedelte Spionagethriller „Tania“ macht für fünf Drehtage Station in Südtirol. Die near future films GmbH aus dem bayrischen Schwindegg dreht voraussichtlich im Oktober unter der Regie von Elmar Fischer im Ahrntal sowie in Gais und Bruneck. Am Drehbuch ist der bekannte Roman- und Drehbuchautor Thomas Brussig („Am kürzeren Ende der Sonnenallee“) beteiligt.
Mit „Wolf“ wird ab September ein echter Mystery-Horror in Südtirol realisiert. Die Geschichte um die Wildparkbetreiberin Tilda, die sich bei ihrer Jagd auf Wölfe, die ihre Tiere und Familie gefährden, selbst in einen verwandelt, entsteht weitgehend in Südtirol. Drehorte sind das Eisack-, Wipp- und Pustertal sowie Tramin und Klausen. Die Münchner Elfenholz Film GmbH produziert den Film nach einem Drehbuch der Südtirolerin Nancy Camaldo, die auch Regie führen wird.
Gefördert wird auch „Schattenberge“, das neueste Projekt der vielfach ausgezeichneten Südtiroler Dokumentarfilmerin Veronika Kaserer, deren letzte Dokumentar-Serie „Jagd auf die Mafia“ ebenfalls mit wesentlicher Unterstützung der IDM entstanden ist. Gemeinsam mit den Produzenten von Beetz Brothers erzählt der Film in der Tradition klassischer Bergdokumentationen von der Spannung zwischen äußerer Erkundung und innerer Suche zweier Alpinisten bei der Besteigung eines bislang unbegangenen 7000er-Gipfels im Norden Pakistans. 18 der insgesamt 46 Drehtage verbringt die Produktion in Südtirol. Drehstart ist voraussichtlich im Juli.
Zwei Filmprojekte erhalten Produktionsvorbereitungsförderung:
„Me, you, and Gods“ (AT) ist das Spielfilmdebüt der international preisgekrönten Dokumentarfilm-Regisseurin Francesca Scalisi. Die biografische und zugleich universelle Geschichte über Trauer aus der Perspektive eines besonderen Geschwisterpaares ist eine Produktion der Articolture Srl aus Bologna mit Unterstützung der DOK MOBILE s.a. aus dem Schweizerischen Givisiez, der Tomsa Films s.r.l. aus Paris sowie der ART FILM shp.k aus Tirana, Albanien.
Der Südtiroler Filmemacher Thomas Perathoner erzählt in seinem Treatment zu „König der Wölfe“ die Geschichte eines Wilderers, der nach Jahren der Rebellion und diverser Gefängnisaufenthalte seine Flinte mit der Fotokamera tauscht und so nicht nur den Tieren anders begegnet, sondern damit auch internationale Auszeichnungen einheimst. Das in den Südtiroler Bergen angesiedelte Drama ist eine Produktion der Bozner Moviemento GmbH und der Wiener Orbrock Filmproduktion.
Fünf Projekte werden im Rahmen der Kurzfilmförderung unterstützt, davon zwei, die mit Hilfe des internationalen Trainingsprogramms für Kurzfilme MASO entstehen. IDM hat dieses Programm gemeinsam mit dem Bolzano Film Festival Bozen und mit Unterstützung zahlreicher internationaler Partner ins Leben gerufen, um junge internationale Filmemacher professionell bei der Realisierung ihrer Kurzfilme zu unterstützen.
Die Bozener Albolina Film GmbH realisiert ab Oktober den Dokumentarkurzfilm „Ciao, ciao aus Tokio“ (AT) über das einzige Südtiroler Restaurant in Japan ‚Cucina Tirolese per Famiglie‘. Der Südtiroler Martin Telser schrieb das Treatment und führt Regie. Vier von insgesamt 24 Drehtagen finden in Südtirol statt, im Eisacktal und im Pustertal.
Das mit Hilfe von MASO entwickelte Animationsprojekte „I‘m not nearly cool yet“ (AT) siedelt die Märchenfigur des slawischen Feuervogels in der modernen Ukraine an. Die Idee und das Drehbuch stammen von Anastazja Naumenko, die auch die Regie übernimmt. Blurred sp. z o.o. aus Warschau produziert.
Bei „A School Day“ (AT) handelt es sich um einen weiteren animierten Kurzfilm, der zur Hälfte, an 26 von insgesamt 52 geplanten Bearbeitungstagen, in Südtirol animiert wird. Roberto Romano, Regie und Drehbuch, erzählt darin die Geschichte einer Lehrerin, der es gelingt, Kontakt zu einem autistischen Kind aufzubauen und daran selbst wächst. Produziert wird der Film voraussichtlich ab Oktober von der Fantasmagorie Studio Srl aus Rom.
Regisseurin und Autorin Martina Melilli stellt in ihrem Dokumentarkurzfilm „Questo Corpo” (AT) Simona Pedicini vor, eine Thanoushee und Trauerrednerin, die, wenn sie Leichen für ihre Beisetzung vorbereitet, versucht, eine Verbindung zu den Verstorbenen herzustellen. Produziert wird der Film von Jump Cut Srl aus Trient und CAREOF APS aus Mailand.
In „The Freezer“ (AT) ein weiteres MASO-Projekt, dreht sich alles um eine Tiefkühltruhe, die Unruhe in ein abgelegenes Nepalesischen Bergdorf bringt. Die schwarze Komödie von Suraj Paudel wird von Underground Talkies Nepal Pvt Ltd realisiert.
2025 ist noch eine weitere Förderrunde mit folgenden Fristen angesetzt:
Call #3 | 2025: Einreichung bis 16.09.2025, 12:00 Uhr, Förderentscheidung bis 07.11.2025
Ein Beratungsgespräch ist vor der Einreichung eines Förderantrags unbedingt erforderlich.
Weitere Informationen zur Südtiroler Filmförderung: