11. Januar 2017

2016: erfolgreiches Jubiläumsjahr für die IDM

News

11.01.2017. 2016 wurden in Südtirol 23 Filme, die von der Südtiroler Filmförderung IDM unterstützt wurden, mit insgesamt fast 460 Drehtagen realisiert. Ihr Regional-Effekt betrug beinahe 185 %. Die IDM förderte im vergangenen Jahr die Produktion oder die Produktionsvorbereitung von insgesamt 25 Spielfilmen, Dokumentationen und TV-Serien. Darunter waren acht Projekte aus Deutschland, 13 aus Italien, zwei aus der Schweiz und je eines aus Österreich und Frankreich. Überdies setzte die Südtiroler Filmförderung auch wieder zahlreiche Initiativen und Plattformen zur Entwicklung des Standorts und zur Vernetzung von Filmschaffenden um.

Christiana Wertz, Leiterin der Südtiroler Filmförderung: „Seit fünf Jahren fördern wir institutionell Filme in Südtirol und organisieren Programme zur Aus- und Fortbildung aber auch zur Vernetzung der Filmwirtschaft. Uns ist es mit unserem jährlichen Fördervolumen von knapp 5 Millionen Euro gelungen, einen sichtbaren Platz im dichten Wald der europäischen Förderinstitutionen zu erarbeiten. Und auch die Resonanz auf unsere vielfältigen Veranstaltungen für alle möglichen Felder der Filmwirtschaft zeigt, dass wir mit der Professionalisierung der Südtiroler Filmlandschaft auf einem guten Weg sind. Film ist aus Südtirol nicht mehr wegzudenken.“

460 Drehtage: zahlreiche Filmproduktionen zu Gast in Südtirol

So fiel in Südtirol Anfang Juni die erste Klappe zu „Drei Zinnen“, dem neuen Spielfilm von Jan Zabeil mit Alexander Fehling und Bérénice Bejo, der u.a. bei den Drei Zinnen im Hochpustertal, in Gröden und im Eisacktal entstand. Und auch Tobias Wiemanns deutsch-italienische Kinderfilm „Amelie rennt“ der Bozner helios sustainable films und der Münchner Lieblingsfilm entstand großteils in Südtirol. Rund drei Wochen machte die Crew von „Iceman – Die Legende von Ötzi“ mit Jürgen Vogel in der Titelrolle Station in Südtirol, unter anderem im hinteren Passeiertal. Der Film, der vor über fünftausend Jahren in den Ötztaler Alpen spielt, ist eine Produktion der Berliner Port au Prince Films in Koproduktion mit der Bozner Echo Film. Unter der Regie von Christian Theede wurden außerdem auch Teile des ersten Kinoabenteuers der preisgekrönten NDR Jugend-Fernsehserie „Die Pfefferkörner“ in Südtirol realisiert. Regisseur Andrea de Sica drehte sein Spielfilmdebüt „I figli della notte“ („Children of the Night“) in Toblach. Der italienische Regisseur und Schauspieler Alessandro Siani inszenierte außerdem „Mr. Felicita“ in Südtirol. Seine neue Komödie, produziert von Cattleya, wurde u.a. in Meran und Bozen gedreht.

Es standen aber auch zahlreiche Dokumentarfilme auf dem Drehplan.

Martin Prinroth dokumentierte in „Die fünfte Himmelsrichtung“ die Geschichte eines jungen Grödners, der als Adoptivkind in Südtirol aufwuchs. Die Dokumentation „Das Geheimnis der Bergkräuter“ entstand 2016 im Vinschgau. Der Film erkundet die magische Welt der Bergpflanzen und deren heilende Wirkung.Der Südtiroler Andreas Pichler beleuchtet in seinem neuen Film „Das System Milch“ die Geschichte hinter der massenhaften Milchproduktion. Sechs Tage lang drehte das Team in Mals und Umgebung. Klaus Romen machte mit seiner Dokumentation „Oswald von Wolkenstein“ unter anderem im gleichnamigen Ort Station.

Aber auch TV-Filme und Serien wurden in Südtirol realisiert.

Zu Gast in Südtirol waren Rebecca Immanuel und Christoph M. Ohrt, das Dreamteam der Kultserie „Edel & Starck“, die für die romantische Komödie „Von wegen Liebe“ wieder gemeinsam vor der Kamera standen. Die erfolgreiche italienische Fernsehserie „Un passo dal cielo“ ging in die vierte Runde. Produziert wurde auch die vierte Staffel von der römischen Lux Vide. Von der Südtiroler Film Commission begleitet wurden die fünfte Episode des Bozen-Krimis der ARD „Der Abgrund“, der in Bozen, Margreid, Brixen und Franzensfeste entstand, sowie die bayerische Daily Soap „Dahoam is Dahoam“, die am Grödnerjoch, auf dem Ritten und in Bozen drehte.

IDM-geförderte Projekte: Gute Präsenz auf den internationalen Festivals

Mit der Weltpremiere der Komödie „Fräulein“ von Regisseurin und Drehbuchautorin Caterina Carone eröffnete am 13. April das 30. Bolzano Film Festival Bozen. Die Idee zum Film entstand während des ersten Script Labs RACCONTI der Südtiroler Filmförderung, an dem Caterina Carone teilgenommen hatte. Im Folgenden wurden die Entwicklung des Drehbuchs, die Produktionsvorbereitung und die Produktion des Films von der Südtiroler Filmförderung unterstützt. „Fräulein“ war im Oktober noch beim renommierten Busan International Film Festival zu sehen.

Beim Filmfest München liefen die IDM-geförderten Filme „König Laurin“ von Matthias Lang und die italienisch-französische Koproduktion „Alaska“. „König Laurin“ war kurz zuvor beim Deutschen Kinder-Medien-Festival Gera & Erfurt mit den drei wichtigsten Preisen des Festivals ausgezeichnet worden: als „Bester Kinofilm“, Schauspieler Volker Zack Michalowski als „Bester Darsteller“ und Matthias Lang erhielt den Sonderpreis der Thüringer Staatskanzlei als „Regisseur zum besten Kinofilm“. „König Laurin“ erhielt im Rahmen des Filmfest München noch den Kinder-Medien-Preis „Der weiße Elefant“.

Das Südtirol-geförderte Biopic „Lou Andreas-Salomé“, in dem das Leben der Psychoanalytikerin und Feministin Lou Andreas-Salomé geschildert wird, feierte im Juni seine Deutschland-Premiere auf dem 27. Internationalen Filmfest Emden-Norderney. Er erhielt dort den mit 5.000 Euro dotierten NDR Filmpreis für den Nachwuchs.

Gleich drei IDM-geförderte und in Südtirol entstandene Produktionen feierten im September bei der 73. Biennale in Venedig ihre Weltpremieren. „Monte“ vom iranischen Regisseur Amir Naderi wurde in einem Special Screening außer Konkurrenz gezeigt. Der Südtiroler Ronny Trocker war mit „Die Einsiedler“ in der Reihe „Orizzonti“ vertreten. Und Cristiano Bortones „Caffé“ wurde zu den parallel stattfindenden „Giornate degli Autori“ eingeladen. Darüber hinaus waren unter den 40 Projekten des diesjährigen „Venice Gap Financing Market“ auch der RACCONTI-Teilnehmer „School of Champions“ eingeladen, eine von Clemens Aufderklamm und Sarah Born entwickelte Fernsehserie.

Die Horrorkomödie „Angriff der Lederhosenzombies“, die derzeit in den österreichischen Kinos läuft, eröffnete im September das österreichische Slash Filmfestival in Wien, lief aber auch beim Trieste Science Fiction Festival und beim Cambridge Film Festival.

Virgil Widrichs „Die Nacht der tausend Stunden“ feierte im Oktober Europa- und Weltpremiere zunächst beim Filmfestival in Warschau und dann beim Busan Filmfestival in Korea. Am 23. Januar 2017 eröffnet der surreal-mysteriöse Krimi das renommierte Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken.

Auch das Filmfestival Zürich wartete mit zwei IDM-geförderten Filmen auf. Ronny Trockers „Die Einsiedler“ lief im Wettbewerb der Reihe Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich und das vielfach ausgezeichnete Drama „Die Wolken von Sils Maria“ mit Juliette Binoche und Kristen Stewart war noch einmal in einer Reihe, die ausschließlich dem Regisseur Olivier Assayas gewidmet war, zu sehen. „Die Einsiedler“ läuft zudem beim Filmfestival Rotterdam (25. Januar – 5. Februar 2017) und beim Filmfestival Max Ophüls Preis (23. – 29. Januar 2017)

Vernetzen, Konferieren, Weiterbilden

Mit zahlreichen Initiativen bot die Südtiroler Filmförderung IDM auch 2016 Filmschaffenden wieder Gelegenheit, sich zu vernetzten, fortzubilden, ihre Projekte weiterzuentwickeln und zu optimieren oder einfach miteinander zu konferieren. So trafen sich im April rund 70 Persönlichkeiten aus der Film- und Fernsehbranche bei INCONTRI #6 zum jährlichen länderübergreifenden Dialog. Inhaltliche Schwerpunkte des Think-Tank Events waren in diesem Jahr die digitale On-Demand-Landschaft, neue Formen des Storytelling sowie neue Partnerschaften und Produktionsmodelle. Als Referent konnte u.a. Brian Pearson, Director Local Originals von Netflix, gewonnen werden. INCONTRI #7 findet vom 24. – 26. April in Oberbozen statt.

Ausschließlich auf Autoren setzte dagegen das ebenfalls jährliche IDM Script Lab RACCONTI. Bei der fünften Ausgabe waren Drehbuchautoren aus Italien und dem deutschsprachigen Raum eingeladen, um in gemeinsam mit Letterbox Filmproduktion und der italienischen Produktionsfirma Palomar zusammengestellten Writers‘ Rooms, Serienkonzepte zu marktreifen Treatments zu entwickeln. Die kommende, inzwischen sechste Ausgabe von RACCONTI steht unter dem Motto “TV of Tomorrow”. Bewerbungen sind noch  bis zum 16. Januar 2017 möglich.

Am 10. März 2016 startete überdies das neu aufgelegte Kurzfilmprogramm RACCONTI | Local Plus. RACCONTI Local Plus ging zunächst mit sieben ausgewählten Kurzfilmideen von Südtiroler Talenten und Kreativteams an den Start. Nach zwei Workshop-Sessions wurden drei Projekte ausgewählt, mit den ausgelobten Geldpreisen konnten sie die Produktionskosten für ihre Kurzfilme großteils finanzieren. Die fertigen Kurzfilme werden offiziell im Frühjahr 2017 präsentiert.

FINAL TOUCH #1: INTENSE FEEDBACK FROM EXPERTS war eine weitere neue Initiative der Südtiroler Filmförderung, die gemeinsam mit dem Bolzano Film Festival Bozen ins Leben gerufen wurde. Es unterstützte drei von einer unabhängigen Jury ausgewählte Projekte junger Filmemacher bei der Fertigstellung ihrer Spiel- und Dokumentarlangfilme.

2017 folgt FINAL TOUCH #2, das Filmschaffenden erneut die Chance eröffnet, ihren Filmprojekten im vertraulichen Gespräch mit einem interdisziplinären Expertenteam den letzten Schliff zu geben und die individuellen Parameter für einen erfolgreichen Filmstart zu erörtern. Auch für die zweite Ausgabe konnten die Filmexperten Nikolaj Nikitin (Bereich Filmfestivals), Evi Romen (Bereich Filmschnitt), Catia Rossi (Bereich Weltvertrieb), Gabriele Röthemeyer (Bereich Filmförderung) und Christiana Wertz (Bereich Filmförderung) als Berater und Coachs in den Workshops gewonnen werden. Auch Josef Reidinger, Geschäftsführer von Arri Media, ist als Postproduktions-Experte wieder dabei und stiftet an ein herausragendes Projekt den FINAL TOUCH ARRI Media post-production prize, der Postproduktionsleistungen in Höhe von 5.000 Euro beinhaltet. Bewerbungsschluss ist der 20. Februar 2017.

MOV!E IT!, die Plattform der Südtiroler Filmförderung für qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung im audiovisuellen Sektor wurde noch einmal ausgebaut. Das vielfältige Kurs-, Seminar-, Workshop, Roadshow und Stipendiatenprogramm für Laien und Profis beinhaltete Angebote für nahezu alle Bereiche des Filmschaffens, vom Kostümbild über Locationscouting, Beleuchtung und Kamera oder die Entwicklung von Drehbüchern.

 

Für das Jahr 2017 kündigt die Südtiroler Filmförderung folgende Fördertermine an:

25.01.2017 (Entscheidung bis 14.03.)
03.05.2017 (Entscheidung bis 20.06.)
27.09.2017 (Entscheidung bis 14.11.)

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