24. Februar 2023

MUBI erwirbt die Rechte an Ira Sachs‘ PASSAGES auch für Deutschland

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MUBI, der weltweite Verleiher und Arthouse-Streamingdienst für kuratierte Filmauswahl hat die Rechte für Ira Sachs‘ gefeiertes Beziehungsdrama PASSAGES bei den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlinale 2023 u.a. auch für Deutschland erworben. Der neueste Film des US-amerikanischen Regisseurs feierte diese Woche im Rahmen der Berlinale seine Europapremiere. Noch in diesem Jahr soll der Film in die Kinos kommen.

Nach der vielbeachteten Weltpremiere auf dem Sundance Film Festival 2023 sicherte sich MUBI bereits die Rechte für die USA, Großbritannien, Irland und Lateinamerika. Während der Berlinale konnten die Aufführungsrechte für weitere europäische Territorien erworben werden, darunter Deutschland, Österreich, Italien und die Türkei. In den Benelux-Ländern wird MUBI in Partnerschaft mit Imagine Film Distribution agieren.

Ira Sachs (LIEBE GEHT SELTSAME WEGE, LITTLE MEN), einer der einflussreichsten amerikanischen Regisseure der letzten zwanzig Jahre, feierte eine von Kritik und Publikum gleichermaßen umjubelte Weltpremiere seines sechsten Spielfilms beim Sundance Festival im Januar. So wurde PASSAGES von The Hollywood Reporter als ein „sharp, superbly played portrait of shifting power dynamics“, von Indiewire als „raw and resonant „, von Screen Daily als „confident and provocative“ und vom Tagesspiegel als „sinnliches, intelligentes Kino“ gelobt.

In PASSAGES beweist Regisseur Ira Sachs einmal mehr sein Talent für genau beobachtete Beziehungsdramen; produziert von Saïd Ben Saïd (ELLE, BENEDETTA) und Michel Merkt (TONI ERDMANN) brillieren Ben Whishaw (SKYFALL, PADDINGTON, DIE AUSSPRACHE), Franz Rogowski (GROSSE FREIHEIT, TRANSIT, VICTORIA) und die Palme d‘ Or-Gewinnerin Adèle Exarchopoulos (BLAU IST EINE WARME FARBE, THE FIVE DEVILS) in den Hauptrollen des intensiven Dreiecks-Dramas. 

SYNOPSIS
Nachdem er seinen neuesten Film abgedreht hat, beginnt der impulsive Filmemacher Tomas (Franz Rogowski) eine heiße Liebesaffäre mit der jungen Lehrerin Agathe (Adèle Exarchopoulos). Für Tomas ist die Beziehung zu einer Frau eine aufregende neue Erfahrung, die er trotz seiner Ehe mit Martin (Ben Whishaw) unbedingt machen will. Als Martin wiederum eine eigene Affäre beginnt, richtet der eifersüchtige Tomas seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Mann. PASSAGES spielt im Paris der Gegenwart und zeigt einen eskalierenden Kampf des Begehrens zwischen drei Menschen, der von Leidenschaft, Eifersucht und Narzissmus geprägt ist. Das Verlangen ist die Konstante, das Glück scheint unerreichbar. Für die Bedürfnisse des jeweils anderen gibt es wenig Gespür. In außergewöhnlichen Bildern und mit ehrlichen, emotional nuancierten Darstellungen seiner Darsteller schafft Ira Sachs ein atemberaubend intimes und aufschlussreiches Drama, das die Komplexität, die Widersprüche und die Grausamkeiten von Liebe und Sehnsucht erforscht.

Zu den jüngsten und kommenden MUBI-Veröffentlichungen gehören Park Chan-wooks Golden Globe und BAFTA nominierter Film DIE FRAU IM NEBEL (Gewinner des Preises für die beste Regie bei den Filmfestspielen von Cannes 2022), Charlotte Wells‘ für die European Film Awards nominierter und BAFTA-prämierter Film AFTERSUN, Lukas Dhonts European Film Awards und Oscar-nominierter Film CLOSE und Joachim Triers Oscar- und BAFTA-nominierter Film THE WORST PERSON IN THE WORLD, Céline Sciammas BAFTA-nominierter Film PETITE MAMAN, Sebastian Meises Oscar-nominierter Film GROSSE FREIHEIT, Paul Verhoevens BENEDETTA, Julia Ducournaus TITANE, Apichatpong Weerasethakuls MEMORIA, David Cronenbergs CRIMES OF THE FUTURE, Ali Abbasis HOLY SPIDER und Ben Sharrocks mehrfacher BAFTA-Gewinner LIMBO. MUBI veröffentlichte außerdem Ryusuke Hamaguchis preisgekrönten Film DRIVE MY CAR in mehreren Ländern, darunter auch Lateinamerika, und koproduzierte Mia Hansen-Løves ONE FINE MORNING und Chris Andrews‘ BRING THEM DOWN mit Christopher Abbott und Barry Keoghan in den Hauptrollen.

Bildmaterial zu PASSAGES finden Sie HIER




Über MUBI
MUBI ist ein globaler Streaming-Dienst, ein Filmverleih und eine Produktionsfirma und verschreibt sich der Förderung großartiger Filme. MUBI produziert, akquiriert, kuratiert und feiert visionäre Filme und bringt sie Menschen auf der ganzen Welt näher.
MUBI ist ein Ort, an dem man ambitionierte Filme von ikonischen Regisseur:innen und aufstrebenden Autor:innen entdecken kann. Jeden Tag erscheint ein neuer handverlesener Film auf der Plattform, der von MUBIs Kurator:innen sorgfältig ausgewählt wird. Notebook beleuchtet alle Facetten der Kino-Kultur – sowohl in Print als auch online. Und mit MUBI GO erhalten Mitglieder in bestimmten Ländern jede Woche ein handverlesenes Kino-Ticket, um die besten neuen Filme in echten Kinos zu erleben.

Zu MUBIs aktuellen und kommenden Releases gehören PASSAGES von Ira Sachs, AFTERSUN von Charlotte Wells, MEDUSA DELUXE von Thomas Hardiman, THE FIVE DEVILS von Léa Mysius, EINE SEKUNDE von Zhang Yimou, CHIARA von Jonas Carpignano, MEMORIA von Apichatpong Weerasethakul, COW von Andrea Arnold, SHIVA BABY von Emma Seligman und FIRST COW von Kelly Reichardt; Zu MUBIs Koproduktionen gehören Michel Francos neuer Film MEMORY, Mia Hansen-Løves ONE FINE MORNING, MY FIRST FILM von Zia Anger, Ekwa Msangis Sundance-Preisträger FAREWELL AMOR und Rachel Langs OUR MEN.



MUBI ist die größte Community von Filmliebhaber:innen mit mehr als 12 Millionen Mitgliedern weltweit und in 190 Ländern verfügbar. MUBI hat im Januar 2022 die renommierte Vertriebs- und Produktionsfirma The Match Factory und Match Factory Productions erworben. Das Abo kostet €11.99 pro Monat bzw. €95.88 für 12 Monate. MUBI ist im Web und auf Roku-Geräten, Amazon Fire TV, Apple TV und Samsung Smart TV verfügbar, sowie auf Mobilgeräten einschließlich iPad, iPhone und Android.

Über WME Independent
WME Independent ist eine Abteilung der führenden Unterhaltungsagentur WME, die sich auf nationale und internationale Filmpakete, Filmfinanzierungsberatung und den Vertrieb über verschiedene Plattformen konzentriert. Zu den jüngsten Projekten gehören Rebecca Halls von der Kritik gefeierter Film PASSING und der für den Academy Award nominierte Film THE LOST DAUGHTER von Maggie Gyllenhaal, Kenneth Branaghs mit dem Academy Award für das beste Drehbuch ausgezeichneter Film BELFAST, der Sundance-Publikumspreis Gewinner CHA CHA REAL SMOOTH unter der Regie von Cooper Raiff, der mit dem Un Certain Regard Jury Prize ausgezeichnete Film JOYLAND von Saim Sadiq und der Palm D‘ Or-Gewinner TRIANGLE OF SADNESS von Ruben Östlund. WME Independent unterhält Teams in Los Angeles, London und Singapur.


 
Über SBS Productions
SBS Productions ist eine französische Produktionsfirma, die von dem französisch-tunesischen Filmproduzenten Saïd Ben Saïd gegründet wurde. Zu seinem umfangreichen Output von 40 Filmen gehören Filme von Paul Verhoeven, David Cronenberg, Roman Polanski, Brian De Palma, Nadav Lapid, Philippe Garrel, Walter Hill, Alain Corneau, Kleber Mendonça Filho, André Téchiné, Catherine Breillat und Ira Sachs. Zu den jüngsten Veröffentlichungen gehören: David Cronenbergs MAPS OF THE STARS mit Julianne Moore, die 2014 in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde, Paul Verhoevens ELLE, der bei den Golden Globes 2017 als bester ausländischer Film prämiert wurde, Nadav Lapids SYNONYMS, der 2019 den Goldenen Bären auf der Berlinale gewann, und Kleber Mendonça Filhos BACURAU, der 2019 in Cannes den „Preis der Jury“ erhielt. Seine neueste Produktion ist Paul Verhoevens BENEDETTA, der im Wettbewerb von Cannes 2021 Premiere feierte. 2015 gründete Ben Saïd seine Vertriebsfirma SBS Distribution und seinen internationalen Vertriebsarm SBS International, um seine eigenen Produktionen zu betreuen.



23. Februar 2023

Zurück in voller Stärke: EFM zieht positive Bilanz

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Der European Film Market (EFM) der 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin ist gestern (22. Februar) erfolgreich zu Ende gegangen. Nach zwei pandemiebedingten Online-Ausgaben in 2021 und 2022 zieht die nun wieder physische Marktedition mit 230 Ständen und 612 Firmen aus 78 Ländern und insgesamt über 11.500 Fachbesucher*innen aus 132 Ländern eine Rekord-Bilanz. Der EFM hat damit seine Position als eine der international bedeutendsten Plattformen für den Handel mit audiovisuellem Content eindrucksvoll unter Beweis gestellt. 773 Filme wurden in 1.533 Screenings, darunter 647 Online Screenings und 599 Marktpremieren, gezeigt. Auch die Zahl der insgesamt 1.302 Buyer wuchs an. Auf den neuen Producers & Project Pages wurden 629 Filmprojekte präsentiert.

„THE EFM IS BACK! Wir freuen uns, nach den vergangenen Ausnahmejahren wieder in voller Kraft mit einem lebendigen, geschäftigen und starken Markt in die physische Welt zurückgekehrt zu sein! Die Ausstellungsflächen im Gropius Bau und Marriott Hotel waren ausverkauft, die Ausstellenden berichten von umsatzstarken Deals und guten Geschäften. Die Entscheidung, das gesamte Marktgeschehen mit dem Berlinale Series Market und den Marktvorführungen am Potsdamer Platz zu konzentrieren und der Branche eine effiziente Infrastruktur zu bieten, wurde von den Fachbesucher*innen äußerst positiv bewertet“, kommentiert EFM-Direktor Dennis Ruh.


Die Ausgabe zeigte sich ausgesprochen geschäftig und lebendig mit einem großen Angebot an neuen Titeln und hochwertigem Content, so das Feedback der Weltvertriebe, Buyer und anderer Teilnehmenden am diesjährigen EFM. Die internationalen Branchenblätter berichten von großer Nachfrage, auch nach Filmen, die im Festival laufen, und zahlreichen erfolgreichen Verkäufen in alle Welt.

Die EFM Industry Sessions, die unter der Überschrift „Shift Happens“ Impulse zu Um- und Neudenken und zur Mitgestaltung der Zukunft der Film- und Medienbranche gaben, fanden einschließlich des Konferenzprogramms des Berlinale Series Market erstmals in der neuen EFM-Location, dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung statt. „Unser Konzept der Zentralisierung der EFM-Aktivitäten rund um den Potsdamer Platz ist aufgegangen“, so EFM-Direktor Dennis Ruh. „Nur wenige Schritte vom Gropius Bau entfernt führte die Branche die wichtigen Debatten der Stunde. Es ging um Nachhaltigkeit aus ganzheitlicher Perspektive, um Diversity & Inclusion, um Publikumsbedürfnisse, digitale Distribution und neue Geschäftsmodelle.“ 

Dem Thema Diversity & Inclusion wurde im „Equity & Inclusion Pathways“- Seminar in einer auf drei Jahre angelegten Veranstaltungsreihe ein halbtägiger Summit, der internationale Entscheidungsträger*innen und Interessensvertreter*innen zusammenbrachte, gewidmet. Die mehr als 100 geladenen Gäste einigten sich in einem einzigartigen gemeinschaftlichen Prozess auf fünf zentrale Resolutionen mit konkreten Zielsetzungen, die auf europäischer Ebene einen infrastrukturellen Wandel in Gang setzen sollen.

In drei Think Tanks widmeten sich internationale Branchenvertreter*innen im Rahmen der EFMIndustry Sessions aktuell relevanten Themen, darunter der Erschließung neuer Zielgruppen, Investitionsverpflichtungen und der Zukunft von Filmmärkten. Kollaboratives Arbeiten, Transparenz, der Umgang mit Veränderungen sowie die Notwendigkeit von Neuerungen und Adaption in einer sich ständig verändernden Branche waren zentrale Punkte in allen Think Tanks. 

Der EFM unterstützte in diesem Jahr gezielt Filmschaffende aus der Ukraine und dem Iran mit zahlreichen Sondermaßnahmen wie Standrepräsentanzen auf den Ausstellungsflächen und bot der Branche Plattformen, um auf die Situation in ihren Ländern aufmerksam zu machen, Koproduktions- und Finanzierungspartner*innen zu finden und zu netzwerken.

In diesem Jahr erhielten die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen als „Countries in Focus“ eine starke Aufmerksamkeit beim EFM. Baltische Filmschaffende nutzten die Gelegenheit, um über das Filmschaffen in Showcases, Vorführungen, Pitches und Talks zu informieren, Partner*innen zu finden und sich zu vernetzen.

Teilnehmende mit einem (Online) Market Badge können die Konferenzveranstaltungen der EFM Industry Sessions als VOD bis Ende Juni ansehen. Eine Auswahl der im Markt präsentierten Filme sind ebenfalls bis 31. März als Stream abrufbar.

Foto: Lia Darjes



23. Februar 2023

Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) wählt Vorstand

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Während sich in Europa unter dem Druck der Branchenumbrüche viele Kreativverbände zersplittern, haben sich die Drehbuchautorinnen und -autoren Deutschlands in einem neuen Verband geschlossen versammelt und stehen bereit, die Zukunft zu gestalten.

Über 120 Mitglieder waren anwesend auf der historischen Mitgliederversammlung des VDD – jetzt Deutscher Drehbuchverband – am vergangenen Freitag in Berlin. In 30 Abstimmungs- punkten wurde auf der Versammlung mit formaler Strenge, aber auch mit viel Geduld und Diskussionsfreude eine umfassende Satzungsänderung beschlossen.

Daraus folgt u. a. die Umbenennung des Verbands in Deutscher Drehbuchverband e.V. (DDV) sowie die Aufnahme der als Kontrakt 18-Punkte bekannt gewordenen Forderungen in den Vereinszweck.

Im Rahmen der MV wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Den ersten Vorstand unter dem neuen Namen DDV bilden:

Christian Lex
Nicole Mosleh
Fitore Muzaqi
Simon M. Schulz
Marcus Seibert
Gabriele C. Sindler
Volker A. Zahn

Erstmals wurden im Drehbuchverband auch stellvertretende Vorstände gewählt. Diese sind:


Johannes Betz
Orkun Ertener
Geritt Hermans
Annette Hess
Dorothee Schön
Don Schubert
Thorsten Wettcke

Nie war die Nachfrage nach Werken von Drehbuchautorinnen und -autoren größer als heute. Die Bedeutung der Arbeit professioneller Erzählerinnen und Erzähler für Kino, TV und Streaming, insbesondere für die Serienproduktion sowie für innovative digitale Formate steht außer Frage. Ihr Berufsfeld erweitert sich rasant genauso wie die Nutzung ihrer Werke. Umso mehr Verantwortung kommt dem neu aufgestellten Drehbuchverband mit über 600 Mitgliedern als der zentralen Berufsvertretung der Drehbuchautorinnen und -autoren in Deutschland zu.

Der DDV-Vorstand verbindet Vorstandserfahrung aus K18 und VDD, professionelle Etablierung und Erfolg mit der wichtigen Nachwuchsperspektive auf die Branche und steht somit zugleich für Kontinuität und Aufbruch.

Wir freuen uns, dass mit der Wahl der stellvertretenden Vorstände darüber hinaus für spezifische Themenfelder die besondere Kompetenz weiterer erfolgreicher Drehbuch- autorinnen und -autoren zur Verfügung steht.

Von den bisherigen Vorständen waren Sebastian Andrae und Peter Henning als geschäfts- führende Vorstände und Katharina Amling als Vorstand in NRW nach langjähriger Vorstands- tätigkeit nicht erneut zur Wahl angetreten. Auch Regine Bielefeldt hat nach einer sehr wirkungsvollen Amtszeit nicht erneut kandidiert.

Die MV hat sie alle mit langanhaltenden stehenden Ovationen und mit viel Emotion verab- schiedet. Ihrem großen, ausdauernden Engagement und ihrer erfolgreichen Arbeit für den Verband gilt unser herzlicher Dank!

Den neu gewählten Vorständen wünschen wir den größtmöglichen Erfolg!



22. Februar 2023

Berliner Wochenende für die Demokratie am 18. und 19. März

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Umfangreiches Veranstaltungsprogramm, historische Barrikade und interaktive Stadtspaziergänge anlässlich 175 Jahre Märzrevolution

In enger Zusammenarbeit mit über 20 Partner*innen veranstaltet Kulturprojekte Berlin am 18. und 19. März 2023 das Berliner Wochenende für die Demokratie und erinnert dabei an die Märzrevolution von 1848 und ihre Themen. Das breite Programm reicht dabei von künstlerischen Interventionen im Stadtraum über Ausstellungen und Talks bis hin zu Performances und interaktiven Führungen. Der Veranstaltungskalender ist hier verfügbar.

Eröffnung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und historischem Stadtspaziergang
Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey lädt am 18. März 2023 um 11 Uhr zur Eröffnung des Berliner Wochenendes für die Demokratie sowie zum ersten Stadtspaziergang ein. Als Gast wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Eröffnung teilnehmen. Am 18. und 19. März 2023 sind Berliner*innen und Gäste herzlich eingeladen, gekennzeichnete Stadtspaziergänge auf den Spuren der Revolution zu unternehmen. Zusätzlich finden auf der Route stündlich und kostenlos geführte Touren statt. Startpunkt ist die Installation einer Barrikade am historischen Schauplatz Friedrichstraße Ecke Jägerstraße. Diese eindrucksvolle Intervention im Stadtraum ist den Barrikaden nachempfunden, die in Berlin 1848 erstmals errichtet wurden. Mit ihr rückt ein Stück Demokratiegeschichte als neue Art der kollektiven Erfahrung wieder auf die Karte. Am 18. und 19. März befindet sich an dieser Stelle auch der zentrale Anlaufpunkt für Informationen rund um das Berliner Wochenende für die Demokratie.

Die Route des Stadtspaziergangs ist markiert durch zehn repräsentative Berliner*innen der Revolutionszeit. Gestaltet von dem international bekannten Künstler Jim Avignon erzählen überlebensgroße, im Pop-Art-Stil gestaltete Figuren wie der Arzt Rudolf Virchow oder die Frauenrechtlerin Louise Aston den Spaziergänger*innen ihre Geschichte. Durch die Anwendung einer intuitiven und kostenlosen Smartphone-App werden die Erzählungen besonders lebendig und anschaulich. Sie leiten den Weg bis hin zum einstigen Schloss, wo vom 15. bis zum 20. März an prominenter Stelle im Foyer des Humboldt Forums, ausgewählte Werke des bundesweiten Jugendplakatwettbewerbs in einer Ausstellung präsentiert werden. Am 18. März werden die jugendlichen Gewinner*innen des Wettbewerbs hier durch den Senator für Kultur und Europa Klaus Lederer ausgezeichnet.

Entdecken, Mitmachen und Gestalten
Der Kalender der vielfältigen Veranstaltungen zur Märzrevolution während des Berliner Wochenendes für die Demokratie — und über das Wochenende hinaus — kann hier eingesehen werden. Die Programmpunkte spannen einen weiten Bogen: Von einer Live-Sendung des bekannten Deutschlandfunk Nova-Formats „Eine Stunde History“ im Humboldt Forum bis hin zum traditionellen Gedenken der Aktion 18. März um 12 Uhr am Brandenburger Tor. Ganz neu gestaltet wird der Ausstellungsteil zur Revolution 1848/49 des Friedhofs der Märzgefallenen, dessen Grundsteinlegung am Berliner Wochenende für die Demokratie am 18. März um 14 Uhr stattfindet. Zum Mitdiskutieren empfiehlt sich die Ausstellungsführung STREIT im Museum für Kommunikation. Und alle, die lieber zuhören, können die szenische Lesung „… dass diejenigen auch vergessen werden, welche an sich selbst zu denken vergaßen.“ oder die Sonderaufführung von „Dantons Tod/Iphigenie“ im Maxim Gorki Theater besuchen. Zusätzlich gibt es ganz auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Angebote wie familienfreundliche Führungen, Workshops und Theaterstücke, so zum Beispiel im Deutschen Historischen Museum, wo es rund um das Zeughaus einiges zu entdecken gibt.

Anlass: der 18. und 19. März 1848
Als Europa 1848 und ’49 erstmals eine Welle von Protesten und radikalen Umbrüchen mit dem Ziel der Demokratisierung und sozialer Gerechtigkeit erlebte, erreichten diese Forderungen auch die breite Masse Berlins. Am 18. März 1848 gingen Tausende auf die Barrikaden, die überall schnell improvisiert worden waren, als das Militär anrückte. Denn anstatt die Forderungen anzuhören, ließ der preußische König den Aufstand gewaltsam niederschlagen. Dennoch konnte auch sein Militär den Wandel in den Köpfen der Menschen nicht mehr aufhalten. 175 Jahre später soll an diese bedeutenden historischen Ereignisse mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm, einer historischen Barrikade und interaktiven Stadtspaziergängen erinnert werden.

Das Gesamtvorhaben des Berliner Wochenendes für die Demokratie wird aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin ermöglicht.

Weitere Informationen zum Berliner Wochenende für die Demokratie finden Sie unter:

Webseite: https://www.1848.berlin/
Instagram: https://www.instagram.com/kulturprojekteberlin/
Facebook: https://de-de.facebook.com/kulturprojekteberlin/
Twitter: https://twitter.com/kulturprojekteb/



21. Februar 2023

„Total Trust“: Weltpremiere in Kopenhagen

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Die digitalen Möglichkeiten sozialer Kontrolle in China haben zu einem noch nie da gewesenen Maß staatlicher Überwachung geführt. Ob durch Selbstzensur oder das Ausspionieren der Nachbarn – die Überwachung erfasst nicht nur die von der Regierung als Bedrohung empfundenen Personen, sondern immer mehr und immer totaler auch den Normalbürger: Ob man Blumen kauft, sein Kind zur Schule bringt oder nachts den Müll rausbringt. Big Data und digitale Technologien werden bereits als Waffen eingesetzt, um Freiheiten zu beschneiden. Schritt für Schritt verändert sich so das soziale und politische Verhalten der Chinesen. Mit dem Dokumentarfilm „Total Trust“ gelingt der in den USA lebenden chinesischen Filmemacherin Jialing Zhang ein exklusiver und bislang noch nie möglich gewesener intimer Einblick in das Innere Chinas. Sie erzählt eine zutiefst beunruhigende Geschichte über Technologie, (Selbst-)Zensur und Machtmissbrauch. Der Film feiert seine Weltpremiere am 21. März 2023 im Wettbewerb von CPH:Dox in Kopenhagen.
 
Die Protagonistinnen führen einen mutigen, existentiellen Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit in einem totalitären Regime. So setzt sich Chen für die Freilassung ihres Ehemanns ein – einem Anwalt, der Ende 2020 aufgrund seiner Arbeit verhaftet wurde. Seitdem wird sie rund um die Uhr überwacht. Als sie Li und Sophia kontaktiert, entdeckt sie, dass sie bei weitem nicht allein ist. Li ist ebenfalls mit einem ins Visier geratenen Anwalt verheiratet und Sophia eine der letzten unabhängigen Journalistinnen im Land.
 
„Diese drei Frauen haben mich auf sehr persönliche Weise tief bewegt und inspiriert. Ich wollte ihre Widerstandsfähigkeit, Traumata und Hoffnungen zeigen. Mein Ziel war ein intimes Porträt, was Leben in einem Überwachungsstaat bedeutet“, sagt Regisseurin Jialing Zhang. „Während der Dreharbeiten wurde mir klar, dass die Überwachung selbst nur ein Mittel zum Zweck gesellschaftlicher Kontrolle ist“, fährt sie fort. „Letztlich führt sie zur Unterdrückung der Menschenrechte. Das ist die eigentliche Gefahr.“
 
Die in USA lebende Chinesin hat bereits mehrere investigative und vielbeachtete Dokumentarfilme über ihr Heimatland veröffentlicht. Unter anderem wirkte Zhang bei dem  Film „One Child Nation“ als Co-Regisseurin und Produzentin mit (Oscar-Shortlist 2019). In den gleichen Rollen erregte sie im Jahr 2021 mit “In The Same Breath” für Aufsehen, einem Film über den Ausbruch der COVID-19-Pandemie in China. Jialing Zhang wurde unter anderem nominiert für einen „Director Guild of America Award“ für herausragende Regiearbeit im Bereich Dokumentarfilm, zwei „Producers Guild of America Awards“ für herausragende Kinoproduktionen, einen „Gotham Independent Film Award“ sowie einen „Primetime Emmy Award“ für außergewöhnliche Verdienste im Bereich Dokumentarfilm.
 
„Total Trust“ ist eine Produktion von Filmtank (Deutschland), die in Koproduktion mit Witfilm (NL), Interactive Media Foundation, ZDF/ARTE und NTR entstanden ist und die gefördert wurde von MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Netherlands Film Fund, CoBO Fund und Eurimages.

www.filmtank.de



20. Februar 2023

20. NRW-Empfang in Berlin

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Am ersten Berlinale-Sonntag, 19. Februar 2023, wurde die nordrhein-westfälische Landesvertretung in Berlin wieder zum Treffpunkt der Filmschaffenden während der Berlinale. Auf Einladung von Ministerpräsident Hendrik Wüst und Filmstiftungs-Geschäftsführerin Petra Müller waren rund
1.000 Gäste vor Ort. Im Mittelpunkt des Abends standen die Teams der 15 filmstiftungsgeförderten Filme, die bei der 73. Berlinale gezeigt werden.
 
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Nach langem Warten ist die Berlinale als bedeutendstes Filmfestival in Deutschland wieder zurück – und Nordrhein-Westfalen ist besonders stark vertreten: In vielen filmstiftungsgeförderten Produktionen quer durch alle Genres zeigt das Filmland Nordrhein-Westfalen eindrucksvoll, was es kann. Mein Dank gilt den zahlreichen engagierten Filmschaffenden, die ihre Werke auf der Berlinale präsentieren und dem Filmfestival damit Leben einhauchen. Ich freue mich, dass wir viele von ihnen gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung NRW beim 20. NRW-Empfang in der Landesvertretung begrüßen können.“
 
Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen: „Das Film- und Medienland Nordrhein-Westfalen präsentiert sich auch in diesem Jahr hervorragend bei Deutschlands größtem Filmfestival. Insgesamt 15 Filme, die in Nordrhein-Westfalen gedreht oder mit Unterstützung aus unserem Land realisiert wurden, laufen auf der Berlinale – drei davon sind sogar im Wettbewerb um den Goldenen Bären. Das ist eine außergewöhnliche Anerkennung für die gute Arbeit hier in Nordrhein-Westfalen und kann sich sehen lassen! Seit vielen Jahren unterstützt die Landesregierung und die Film- und Medienstiftung Filmemacherrinnen und -macher mit einem kontinuierlichen Anstieg der Fördermittel für Filme und Serien.“
 
Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW: „Endlich wieder eine richtige Berlinale! Mit drei filmstiftungsgeförderten Produktionen im Wettbewerb und zwölf weiteren in den übrigen Festival­reihen präsentiert sich NRW mit Filmen von großer Bandbreite, Vielfalt und Relevanz. Dabei freut mich ganz besonders, dass über die Hälfte von Produzentinnen und Regisseurinnen stammen. Wir gratulieren und danken allen Kreativen für ihre Filme, die größtenteils unter erschwerten Bedingungen entstanden sind. Wir freuen uns auf das persönliche Wiedersehen mit allen, spannende Screenings und Filmvorführungen in vollen Sälen. Wir wünschen eine erfolgreiche Berlinale und einen schönen Abend im Zeichen des Filmschaffens!“

Die Film- und Medienstiftung NRW ist mit insgesamt 15 Filmen in nahezu allen Reihen der 73. Berlinale vertreten. Drei der Filme laufen im Wettbewerb: Margarethe von Trottas neuer Spielfilm „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ mit Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld, der Thriller „Bis ans Ende der Nacht“ von Christoph Hochhäusler sowie die tragische Liebesgeschichte „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Emily Atef. Die schwarze Komödie „Seneca“ von Robert Schwentke mit John Malkovich und Lilith Stangenberg läuft als Berlinale Special Gala, ebenso wie das Kolonialdrama „Der vermessene Mensch“ von Lars Kraume mit Girley Charlene Jazama und Leonard Scheicher, der den Völkermord an Nama und Herero in Deutsch Südwestafrika, dem im heutigen Namibia, thematisiert. Der Dokumentarfilm „Das Echo“ der lateinamerikanischen Regisseurin Tatiana Huezo ist in die Wettbewerbsreihe Encounters eingeladen.

Der Animationsfilm „La Sirène“ („Die Sirene“) von Sepideh Farsi eröffnete am Donnerstag die Sektion Panorama. In derselben Reihe feierte Frauke Finsterwalders „Sisi & Ich“ mit Sandra Hüller und Susanne Wolff gestern Abend Weltpremiere. Der Thriller „Inside“ von Vasilis Katsoupis mit Schauspielstar Willem Dafoe ist heute ebenfalls im Panorama zu sehen. Die Reihe Perspektive Deutsches Kino wurde am Freitag mit dem Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll eröffnet, in derselben Reihe wurde Samstag „Vergiss Meyn Nicht“ von Fabiana FragaleKilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff gezeigt. Die internationale Koproduktion „Mammalia“ von Sebastian Mihăilescu lief ebenfalls Samstag im Forum. Die Romanverfilmung „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ von Sonja Heiss mit Laura Tonke und Devid Striesow eröffnete am Freitag die Reihe Generation 14plus. Beim „Perspektive Match“ werden „Teheran Tabu“ von Ali Soozandeh und Tom Tykwers Bestseller-Verfilmung „Ein Hologramm für den König“ mit Tom Hanks gezeigt.
 
Neben den Teams der Berlinale-Filme besuchten auch Filmteams bereits abgedrehter beziehungsweise im Dreh befindlicher filmstiftungsgeförderten Produktionen den Empfang, darunter das Team des Millionen-Besuchererfolgs „Rheingold“ mit Regisseur Fatih Akin und Hauptdarsteller Emilio Sakraya. Oliver Masucci stand sowohl für die Politserie „Herrhausen – Herr des Geldes“ als auch für Oskar Roehlers Romanverfilmung „8 ¼“ mit dem Regisseur und Schauspielerin Anne Ratte Polle auf dem Roten Teppich; ebenso das Team von „Schock“ unter Regie von Denis Moschitto und Daniel Rakete Siegel mit Fahri Yardim. Außerdem kamen die Filmteams zweier Filme, die im März im Kino starten: das Team von Til Schweigers Fortsetzung der Kultkomödie „Manta Manta – Zwoter Teil“ (Kinostart am 30. März) und das Team von „Der Pfau“ (Kinostart am 16. März) mit Regisseur Lutz Heineking und Hauptcast Lavinia Wilson, Svenja Jung, Tom Schilling und Jürgen Vogel.
 
Auch die European Shooting Stars waren wieder auf dem NRW-Empfang zu Gast. Deutscher Shooting Star 2023 ist Leonie Benesch („Babylon Berlin“, „Brecht“). Ausgewählt werden die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler jedes Jahr von der Netzwerk-Organisation European Film Promotion mit dem Ziel, die jungen Talente international bekannt zu machen.
 
Bereits zum neunten Mal ist die Film- und Medienstiftung NRW Hauptpartner des Berlinale Series Market, der vom 20. bis 22. Februar am Potsdamer Platz stattfindet. Das hochkarätige Konferenzprogramm analysiert die aktuelle Marktsituation und diskutiert Trends und Tendenzen in der Serienwelt, begleitet von Screenings und Showcases und Industry Tables. Im Showcase „Up Next: Germany“ werden u.a. die filmstiftungsgeförderte historische Serie „Davos“ von Jan-Eric Mack und Anca Miruna Lăzărescu (Berlinale Co-Pro Series 2019, Letterbox Filmproduktion) und der vierteilige Politthriller über Alfred Herrhausen „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ von Pia Strietmann (Sperl Film und Fernsehproduktion) präsentiert, die sich beide noch im Dreh befinden.

Am Abend wurde gemeinsam mit „Aktion Deutschland Hilft“ und „Bündnis Entwicklung hilft“ zu Spenden aufgerufen, um die Menschen in den betroffenen Erdbeben-Regionen in der Türkei und in Syrien zu unterstützen.

Fotomaterial ist abrufbar unter: https://www.filmstiftung.de/events/nrwberlinale-2023/nrw-empfang-2023/ Fotocredit: Kurt Krieger / Film- und Medienstiftung NRW und unter https://www.land.nrw/



17. Februar 2023

Die Goldene Lola 2023 für das beste Drehbuch geht an „Noah“ von Ali Tamim

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Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat heute die Goldene Lola 2023 für das beste unverfilmte Drehbuch an Ali Tamin für sein Drehbuch „Noah“ verliehen.


 
Im Rahmen des Empfangs des Verbands Deutscher Drehbuchautoren (VDD) ging die hochrangige Auszeichnung an ein leidenschaftliches Drehbuch, das der Frustration von deutschen People of Color über die Mehrheitsgesellschaft eine unüberhörbare Stimme gibt und auf schmerzhafte Weise verständlich macht, warum so viele Menschen nicht mehr dazugehören wollen.


 
Zum Inhalt: Der Tod eines jungen arabischen Mannes bei einer Polizeikontrolle wird zum Ausgangspunkt für drei ineinander verschränkte, tragische Episoden: Zwei junge Afrodeutsche suchen ratlos nach einem Ziel für ihren rasenden Zorn. Die Mutter des Toten muss nicht nur mit ihrem tiefen Trauerschmerz, sondern auch noch um die Ehre ihres Sohnes kämpfen. Und eine Gruppe von Polizisten trifft in der aufgeladenen Atmosphäre der Stadt immer wieder falsche Entscheidungen, weil Routine und Vorurteile ihren Blick für die wahre Lage verstellen.


 
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Alles beginnt beim Drehbuch… Drehbuchautorinnen und
-autoren legen mit ihrer Fantasie und ihrem Ideenreichtum die kreative Basis für den filmischen Erfolg – wirtschaftlich wie künstlerisch. Mit dem Deutschen Drehbuchpreis würdigen wir auch in diesem Jahr wieder die kreativen Köpfe hinter kraftvollen Leinwanderzählungen. Dazu gehört aber auch, dass die Autorinnen und Autoren ihre Ideen freier von wirtschaftlichen Zwängen entwickeln können. Deshalb werden wir im Zuge unserer Filmförderreform insbesondere auch die vorgelagerten Stufen der Filmherstellung stärken, um für das Entwickeln von Drehbüchern noch attraktivere Rahmenbedingungen zu schaffen.“


 
„Der deutsche Drehbuchpreis würdigt besondere Drehbücher, die noch nicht realisiert worden sind und die eindringliche Geschichten erzählen, die das Potential haben, auch auf dem internationalen Markt gehört zu werden. Der Preis ermutigt die Filmwirtschaft der großen Erzählkraft von Autor*innen zu vertrauen und auch solche Projekte zu realisieren.“, so Nicole Mosleh und Christian Lex, Moderator*innen des Abends und Autor*innen des VDD. „Im Vorfeld der Verleihung haben VDD und Kontrakt 18 heute in einem einzigartigen, kollaborativen Prozess den Schulterschluss beschlossen und einen neuen Verband begründet, den Deutschen Drehbuchverband. Gemeinsam werden wir dafür eintreten, die Rechte von Autor*innen auch in Deutschland endlich auf international üblichem Niveau zu etablieren und den Drehbuchautor*innen zu neuer Stärke verhelfen.“  


 
Der Deutsche Drehbuchpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für Drehbuchautoren in Deutschland und wird seit 1988 verliehen. Mit dem Preis für das beste unverfilmte Drehbuch geht eine Prämie von 10.000 Euro einher. Darüber hinaus kann die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden.
Bereits die Nominierungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld von je 5.000 Euro geht deshalb an Hille Norden, die mit ihrem Drehbuch „Ficken für Freiheit“ nominiert war, sowie an Milan Skrobanek und Eibe Maleen Krebs für ihr Drehbuch „Zwischen den Zeilen“
Der Jury gehörten in diesem Jahr die Drehbuchautorinnen Esther BernstorffElisabeth Burghardt und Brigitte Drodtloff, der Regisseur, Autor und Filmproduzent Florian Eichinger, sowie die Drehbuchautoren Roman Klink und Sven Poser an.



Zur Preisverleihung, eine gemeinsame Veranstaltung der Staatsministerin für Kultur und Medien und des VDD kamen mehr als 800 Gäste in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, davon die meisten Autorinnen und Autoren.


 
Die heutige Verleihung wurde musikalisch begleitet von der Sängerin und Songwriterin Sofia Portanet, die 2020 nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums als Popsensation des Jahres galt. In ihren Songs mischen sich New Wave, Gothic und klassische Lyrik.



Der Verband Deutscher Drehbuchautoren heißt in Zukunft Deutscher Drehbuchverband.



17. Februar 2023

Filmautor*innen werden noch schlagkräftiger

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Der Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) und Kontrakt18 (K18) gehen zusammen und sind ab jetzt der DDV: Deutscher Drehbuch Verband.

Die Beschlüsse auf der heutigen Mitgliederversammlung des VDD machen den Schulterschluss von VDD und K18 möglich. Beide Organisationen vereinen sich zu einer schlagkräftigen neuen Interessenvertretung für Drehbuchautorinnen und -autoren und werden in Zukunft als gemeinsamer Verband dafür kämpfen, Rechte von Autorinnen und Autoren auch in Deutschland endlich auf international üblichem Niveau zu etablieren.


Gemeinsam schreiben wir die Zukunft! 

Am Ende eines intensiven, von zahlreichen Mitgliedern beider Verbände gestalteten Prozesses wurden heute die Grundlagen für eine Neuausrichtung des Drehbuchverbands geschaffen.


Der neu entstandene Deutscher Drehbuch Verband (DDV) ist strukturell und inhaltlich für die Zukunft gewappnet. Er ist kollaborativ, modern, aber auch selbstbewusst und streitbar, und stellt explizit die Vertretung aller drehbuchschreibenden Berufe von Outlinern, über Episodenautoren bis hin zu Creator und Showrunnern. Schon jetzt vertritt der DDV mit über 600 Mitgliedern die Interessen aller in Deutschland aktiven Drehbuchautorinnen und –autoren. Die bestehenden und künftigen Herausforderungen der Branche können nun mit dem geeinten Verband noch schlagkräftiger und einheitlicher angegangen werden.

Generelles Ziel ist, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe: Mit Sendern, Streamern, Produzenten und Regisseurinnen und Regisseuren. In jeder Phase eines Film-, Streaming- oder TV-Projektes. Serien und Filme aus Deutschland sollen endlich nach global üblichen Standards entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden. Die als K18-Punkte bekannt gewordenen Forderungen sind deshalb Teil der neuen Satzung des Drehbuchverbands und werden als Grundvoraussetzung für die angesprochene Zusammenarbeit auf Augenhöhe angesehen. 

Eine große Aufgabe des neuen Verbands wird überdies sein, dass für Online-Bereiche – und hier sind explizit öffentlich-rechtliche Mediatheken mit gemeint – faire, international vergleichbare Vergütungen und Standards durchgesetzt werden. Der DDV wird die Perspektive der Autorinnen und Autoren in die vom BKM angekündigte große Reform der Filmförderung einbringen. Gleichzeitig wird der Deutsche Drehbuchverband mit vielfältigen Aktionen und Maßnahmen für eine angemessene Sichtbarkeit der Drehbuchautorinnen und -autoren generell – vor allem aber auch auf Festivals wie der BERLINALE – kämpfen. Daher ist die Fusion von Kontrakt 18 und VDD eine nur logische Weiterentwicklung.  

Die bereits entstandene Internationalisierung durch die Streaming-Portale hat auch in Deutschland moderndes fiktionales Erzählen ermöglicht und dadurch neue Berufsbilder wie ‘Showrunner’ oder ‚Creator’ geschaffen, die den Autorinnen und Autoren im Herstellungsprozess den zentralen Platz einräumen, den gute Geschichten brauchen. 

Der neue DDV wird sich dafür einsetzen, dass aus Deutschland heraus vermehrt internationale Projekte entwickelt werden. Deshalb soll die Kooperation mit internationalen Verbänden und Autoren gestärkt werden. 

Weitere Infos demnächst unter  www.drehbuchverband.de


Zur Feier der Fusion von VDD und K18 findet vom 18.2. – 20.2. die 

Erste Screenwriters Lounge 

im Rahmen der Berlinale statt.

Weitere Infos unter: www.screenwriterslounge.de



17. Februar 2023

European Shooting Stars: celebrating acting and european spirit

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Coming to Berlin from all over Europe the  group of ten outstanding acting talents finally arrived today to start their busy days in Germany‘s capital.

Their tailor-made schedule of events include industry panels and meetings with casting directors, the international press, the jury and producers. Presented during the Berlin International Film Festival, the 26th edition of EUROPEAN SHOOTING STARS culminates in a glamourous awards ceremony at the Berlinale Palast on Monday 20 February, where each actress and actor will be honoured with the European Shooting Stars Award.

The European Shooting Stars 2023 are: Joely Mbundu (Belgium), Alina Tomnikov (Finland), Leonie Benesch (Germany), Thorvaldur Kristjansson (Iceland), Benedetta Porcaroli (Italy), Yannick Jozefzoon(The Netherlands), Kristine Kujath Thorp (Norway), Judith State (Romania), Gizem Erdogan (Sweden) and Kayije Kagame (Switzerland).

Throughout its 25 plus years, EUROPEAN SHOOTING STARS has been an important stepping-stone for the selected talent’s international careers – notable Shooting Stars of recent years include: Matilda de Angelis (AtlasThe Undoing), Bill Skarsgård (ItIt Chapter 2), Carey Mulligan (She SaidThe DigPromising Young WomanThe Great Gatsby), Alba Rohrwacher (Happy as Lazzaro), Oscar-winner Alicia Vikander (BeckettTomb Raider), Maisie Williams (Game of Thrones), Riz Ahmed (EncounterSound of MetalRogue One: A Star Wars StoryMogul Mowgli), George MacKay (Munich – The Edge of War1917), Daniel Brühl (All Quiet on the Western Front) and Louis Hofmann (The Forger).

EUROPEAN SHOOTING STARS is made possible thanks to the support of Creative Europe – the MEDIA Programme of the European Union, the German Federal Commissioner for Culture and Media, Film- und Medienstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg and Spotlight, as well as the participating national film promotion institutes and film centres from the Shooting Stars’ countries (EFP’s member organisations): With special thanks to German Films, Cinecittà (Italy), Finnish Film Foundation, Icelandic Film Centre, Norwegian Film Institute, Romanian Film Development, SEE NL (The Netherlands), Swedish Film Institute, SWISS FILMS and Wallonie Bruxelles Images (Belgium).

EUROPEAN SHOOTING STARS’ main media partner is Variety, with additional media partners: Screen International, Cineuropa, Blickpunkt:Film, HeyUGuys and Festival Scope as as well as International Casting Directors Association, who is partner of Actors Industry Network

On the picture f.l.t.r.: Benedetta Porcaroli (Italy),Yannick Jozefzoon (The Netherlands), Thorvaldur Kristjansson (Iceland), Kristine Kujath Thorp (Norway), Joely Mbundu (Belgium), Kayije Kagame (Switzerland), Alina Tomnikov (Finland), Judith State (Romania), Leonie Benesch (Germany) and Gizem Erdogan (Sweden)/Photo: Harald Fuhr



16. Februar 2023

Cinema Vision 2030 @Berlinale setzt starkes Zeichen für die Kinobranche

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Heute, am Vortag des Berlinalestarts, fand im Kino International Berlin eine weitere Ausgabe der Innovationskonferenz Cinema Vision 2030 statt. Die Veranstaltung, die als Fortsetzung der erfolgreichen Konferenz im Juni 2022 konzipiert war, brachte über 300 Teilnehmende vor Ort und viele Hundert weitere online bei der Übertragung der Panels zusammen. Unter dem Motto „Kinos in einer digitalen Welt“ standen die Themen Publikumsentwicklung, Markenbildung, Kuration und Eventplanung im Mittelpunkt. Zwölf  Sprecher*innen aus USA, Kanada, UK, Frankreich und Australien ließen die Zuhörenden einmal mehr über den Tellerrand blicken und teilten ihre Erfahrungen aus dem Kino- und Festivalbetrieb.

Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino-Gilde begrüsste das vollbesetzte Auditorium des Kino International mit einem Blick auf den Zustand der Branche: „Ein Konferenzformat wie die Cinema Vision 2030 gab es in Deutschland noch nicht. Zum zweiten Mal kamen nun Expert:innen aus aller Welt nach Berlin, um ihre Expertise und die Sicht auf das Kino von morgen zu teilen. Damit spannte die Konferenz ein Koordinatensystem auf für die Zukunft der Kinos zwischen Gestaltung der Kulturorte, Programmvielfalt und der lokalen Gemeinschaft, in dem sich das Kino bewegt.“ 

Die Cinema Vision 2030 @Berlinale wurde federführend von der AG Kino – Gilde organisiert und ist ein Projekt der drei Kinoverbände im Rahmen von Neustart Kino, gefördert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.



Zu den Sprecher*innen gehörten Clare Binns, Managing Director des britischen Kinounternehmens Picturehouse, Christian Grass, CEO von Metrograph, New York und Elise Mignot, Director and Programmer beim Café des Images aus Frankreich, die ihre innovativen Kinokonzepte vorstellten. Wie sich auf lokaler Ebene durch Membership Modelle Publikum gewinnen lässt, erklärte der französische Kinobetreiber Jean-Marc Quinton während Hélène Amblès, Directrice du Développement du Pass Culture, anschließend über die erfolgreiche Einführung des Kulturpasses für junge Menschen in Frankeich berichtete.

Wie Kinos mit Events auf sich aufmerksam machen können, erläuterte Henri Mazza von der US-Kinokette Alamo Drafthouse, die neben einer herausragenden Programmarbeit inklusive eines eigenen Filmfestivals in Austin dafür bekannt geworden ist, von ihren Besucher:innen eine strikte Kinoetiquette einzufordern.

Am Nachmittag gesellten sich die Berlinalechefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian zu den Konferenzteilnehmer:innen. Sie stellten ihnen noch einmal das Programm des morgen startenden Festivals vor. Anschließend diskutierte Florian Weghorn, Leiter der Berlinale Talents mit Keith Bennie, Senior Director des Toronto International Film Festival und Sarah Pitre, Head Film Buyer bei Alamo Drafthouse, wie Festivals und Kinos gemeinsam die Film-Community stärken.


Der vielfältige Input wurde dann von den Konferenzteilnehmenden in einem Workshop vertieft und auf die Umsetzbarkeit im eigenen Umfeld geprüft.

„Der Konferenz gelang es heute außergewöhnlich gut, mit vielen Ideen und Best-practice-Beispielen Lust auf Kino zu machen, den teilnehmenden Kinobetreibern aber auch anderen Branchenteilnehmern Kraft zu spenden und Mut zu geben für die großen Herausforderungen, mit denen die Kinos nach der Pandemie konfrontiert sind. Die Begeisterung war ansteckend und so lebte die Konferenz auch vom Esprit, den die vielen, vor allem auch jungen Teilnehmer:innen mitbrachten. Unser Dank gilt der Kulturstaatsministerin und der Berlinale, die diese wichtige Zukunftskonferenz möglich machten. Die Konferenz war sicher ein wichtiger Beitrag, um die gesunde Entwicklung des Kinos in Deutschland zu sichern“, so Christian Bräuer weiter.

Die Panels bleiben auch weiterhin online abrufbar unter www.cinemavision2030.de

Und sie werden in Online-Workshops und einem gemeinsamen Innovation Lab mit Kinobetreibern und Verleihern fortgesetzt, deren Ergebnisse im März präsentiert werden. Für den Zoom-Termin ist eine Registrierung notwendig, die Teilnahme ist kostenlos und unabhängig von der Teilnahme an den beiden Workshops. 
Hier geht es zur Registrierung.



15. Februar 2023

Interessengemeinschaft für Filmfestivals in Schleswig-Holstein gegründet

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In Schleswig-Holstein, dem nördlichsten Bundesland, haben sich sechs Filmfestivals zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam über die Arbeit und Bedeutung von Filmfestivals zu informieren und im Interesse des Standortes Einfluss auf die Gestaltung der Rahmenbedingungen für Filmfestivals in Schleswig-Holstein zu nehmen. 

Die Festivals im Einzelnen:

– CINEMARE Internationales Meeresfilmfestival (Kiel)

– Filmfest Schleswig-Holstein (Kiel)

– Flensburger Kurzfilmtage

– Green Screen – Internationales Naturfilmfestival Eckernförde

– Husumer Filmtage

– Nordische Filmtage Lübeck

 

SHIFF – Schleswig-Holsteinische Initiative Filmfestivals 

Filmfestivals erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit und werden zu einem immer wichtigeren Bestandteil einer lebendigen und vielfältigen Filmkultur. Sie schaffen Zugänge zu Filmen, die im regulären Kinoprogramm keinen Platz finden und bieten eine gesellschaftliche Plattform für den Diskurs. Dabei stehen Filmfestivals vor großen Herausforderungen durch krisenbedingte Unsicherheiten einhergehend mit hohen Kostensteigerungen und erschwerten Arbeitsbedingungen.

In dieser Konstellation sind die Festivalleitungen Ende letzten Jahres beim Parlamentarischen Abend zur Situation der Film- und Kinobranche in der Landeshauptstadt Kiel in einen ersten Austausch mit Abgeordneten des Schleswig Holsteinischen Landtags eingetreten und haben ein Positionspapier verfasst (Anlage).Es gilt Kräfte zu bündeln, um gemeinsam in einen gesellschaftlichen Diskurs auf allen Ebenen für eine vielfältige und zukunftsorientierte Filmkultur in Schleswig-Holstein einzutreten und über die Landesgrenzen hinaus beispielgebend für mehr Vernetzung in der Film- und Festivalbranche zu werben: Kooperationen statt Konkurrenzen.

Hier finden Sie das Positionspapier.



14. Februar 2023

März 2023: Die kuratierte, tägliche Filmauswahl bei MUBI

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Am 8. März ist Weltfrauentag und MUBI feiert Frauenpower mit Filmen großartiger Regisseurinen, feministischer Vorreiterinnen und starken weiblichen Filmfiguren: Als erste afroamerikanische Frau realisierte Julie Dash 1991 mit DAUGHTERS OF THE DUST eine Hollywood-Produktion. Mit NEUN LEBEN HAT DIE KATZE drehte Ula Stöckl 1968 den ersten feministischen Film Westdeutschlands. Der Film markiert den Auftakt der neuen MUBI Film-Reihe „German Feminist Cinema“. ONE WAY OR ANOTHER ist der erste kubanische Langfilm einer Frau. Regisseurin Sara Gómez wirft in ihrem Debüt einen kritischen Blick auf Machismo, Klassen- und Rassendiskriminierung. Der Film konnte erst nach dem Tod der Filmemacherin fertig gestellt werden und ist bei MUBI in einer restaurierten Fassung zu sehen. Mit dem berührenden Debüt AFTERSUN feiert Charlotte Wells aktuell weltweite Erfolge. In PLEASE BABY PLEASE schickt Musikerin und Regisseurin Amanda Kramer in einer queeren extravagant-avantgardistischen Version der West Side Story das Publikum auf die Suche nach sexueller Identität und Regisseurin Annika Pinske spürt in ihrem Erstlingswerk ALLE REDEN ÜBERS WETTER der Diskrepanz von selbstbestimmtem Leben und verlorenen Wurzeln nach. Das Bild der modernen Femme Fatale prägte u.a. eindrucksvoll Sharon Stone in BASIC INSTINCT als mörderisch-verführerische Blondine. Vielfach ausgezeichnet wurde Charlize Theron für ihre Oscar-gekrönte Darstellung der ersten weiblichen Serienkillerin der USA in MONSTER. Eine der erfolgreichsten Actionregisseurinnen – Kathryn Bigelow – schickte nicht nur Patrick Swayze und Keanu Reeves im Kultfilm POINT BREAK – TÖDLICHE BRANDUNG in die Wellen, sondern räumte mit TÖDLICHES KOMMANDO – THE HURT LOCKER als erste Frau überhaupt den Regie-Oscar© ab. Der Film ist im März in der Reihe „And the Oscar goes to…“ zu sehen. Wie auch THE HATEFULL EIGHT von Quentin Tarantino, bei dem Ennio Morricone den Oscar© prämierten Soundtrack komponierte. 

Im März führt MUBI zudem die Lars von Trier Reihe fort und zeigt THE HOUSE THAT JACK BUILT mit Matt Dillon als serienkillenden Architekten.

Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Line-up der Filme auf der Arthouse-Streamingplattform MUBI (www.mubi.com) im März 2023. Einzelne Änderungen sind vorbehalten. Insgesamt bietet die Plattform rund 1.100 sorgsam kuratierte Titel.

Das sind die Highlights:

Ab 1. März: MUBI EXKLUSIV – GLASS LIFE von Sara Cwynar (2021, USA, Kurzfilm Dokumentarfilm). Sara Cwynars GLASS LIFE ist eine schwindelerregende Reise durch unsere konsumorientierte visuelle Welt: Bilder von Lebensmitteln, politischen Persönlichkeiten, Bildschirmidolen, Sportlerinnen, Instagram-Models, großen Kunstwerken, Cartoon Figuren, Emojis, Selbstporträts etc. verschwimmen zu einer dynamischen Konfiguration aus Bildern und Videos, die allesamt in zufälliger Folge von den Festplatten der Künstlerin stammen. 
Der Film feierte 2022 Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Rotterdam.
 
Ab 2. März: NICHTS PASSIERT von Micha Lewinsky (2015, Schweiz, Drama). Seine Frau (Maren Eggert) hat eigentlich gar keine Zeit und die Tochter (Lotte Becker) keine Lust. Trotzdem ist Thomas (Devid Striesow) wild entschlossen, mit seiner Familie erholsame Skiferien in den Schweizer Alpen zu verbringen. Dass dieses Jahr auch noch Sarah, die Tochter seines Chefs, mitkommt, macht die Sache nicht einfacher.

Die LARS VON TRIER-REIHE geht weiter 
Ab 3. März: THE HOUSE THAT JACK BUILT (2018, Dänemark, Schweden, Drama, Krimi, Horror, Thriller). In THE HOUSE THAT JACK BUILT erzählt der Architekt Jack von seinen kunstvoll inszenierten Morden, die er als Teile eines überragenden Kunstwerks sieht. Als die Polizei ihm auf die Schliche kommt, geht Jack immer größere Risiken ein, um sein ultimatives Meisterwerk zu schaffen.
Der Film, der 2018 außer Konkurrenz in Cannes bei den Internationalen Filmfestspielen seine Weltpremiere feierte, ist mit Matt Dillon als Serienkiller, Bruno Ganz, Uma Thurman und Riley Kenough hochkarätig besetzt. THE HOUSE THAT JACK BUILT sorgte angesichts der enormen Brutalität und expliziten Gewalt für kontroverse Reaktionen. 

Ab 4. März. DAUGHTERS OF THE DUST von Julie Dash (1991, USA, Großbritannien, Drama). DAUGHTERS OF THE DUST gilt als erste Hollywood-Produktion einer afroamerikanischen Frau. Julie Dash wuchs selbst als Mitglied der Gullah-Gemeinschaft in den Slums von Queens auf. Sie erzählt in ihrem Film von der ethnischen Gruppe von Afroamerikaner:innen, die Anfang des 20. Jahrhunderts auf kleinen Inseln vor der Küste South Carolinas lebten, wo die ehemaligen Sklaven die Traditionen und Bräuche ihrer afrikanischen Vorfahr:innen fortführen. Als Mitglieder einer Familie aufs Festland ziehen wollen, kommt es zum Streit zwischen den Generationen.
Julie Dashs Debüt wurde von der Kritik bejubelt und bei der Weltpremiere 1991 in Sundance, mit dem „Cinematography Award“ ausgezeichnet. Bis heute dient die impressionistisch anmutende Bildsprache des Films als Vorbild für viele Videokünstler:innen und auch Beyoncé betonte, dass sie in ihrem Album „Lemonade“ (2016) von DAUGHTERS OF THE DUST inspiriert wurde.

KATHRYN BIGELOW DOUBLE BILL 
Kathryn Bigelow gehört zu den einflussreichsten weiblichen Regisseurinnen in den USA. Ihr Name steht für herausragendes Actionkino, viele ihrer Filme haben Kultstatus erlangt. Sie war die erste Frau, die einen Oscar© für die „Beste Regie“ erhielt und mit einem einzigen Film gleich sechs Oscars© abräumte. 

Ab 5. März: TÖDLICHES KOMMANDO – THE HURT LOCKER (2008, USA, Kriegsfilm, Drama, Action). Der Alltag eines Bombenräumkommandos im Irak: Als der Vorgesetzte im Einsatz stirbt, bekommt eine Einheit eines Bombenräumkommandos im Irak einen neuen Anführer. Staff Sergeant William James ist ein Einzelkämpfer, der sein Team in immer neue waghalsige Manöver schickt. 
Weltpremiere feierte Kathryn Bigelow mit ihrem hochkarätigen Cast mit u.a. Jeremy Renner, Guy Pearce, Ralph Fiennes, Anthony Mackie bei den Filmfestspielen in Venedig 2008. Bei den Academy Awards 2010 erhielt der Film insgesamt sechs Oscars©: darunter bester Film, beste Regie und bester Hauptdarsteller.

Ab 6. März: POINT BREAK – GEFÄHRLICH BRANDUNG (1991, USA, Japan, Action, Thriller). In Los Angeles begeht eine Bande von Bankräubern, die sich „The Ex-Presidents“ nennt, ihre Verbrechen, bei denen sie Masken ehemaliger US-Präsidenten tragen. Das FBI glaubt, dass die Mitglieder der Bande Surfer sein könnten. Der junge FBI-Agent Johnny Utah (Keanu Reeves) wird in die örtliche Surferszene eingeschleust. Dort erliegt er der Faszination des charismatischen Anführers der Surfer, Bodhi (Patrick Swayze) und gerät in einen Gewissenskonflikt.
 
Ab 8. März: NEUN LEBEN HAT DIE KATZE von Ula Stöckl (1968, Deutschland, Drama). In der Aufregung der 1968er drehte Regisseurin Ula Stöckl den ersten feministischen Film in Westdeutschland. NEUN LEBEN HAT DIE KATZE ist ein Kultfilm, der nach langer Zeit wiederentdeckt und nun restauriert wurde. 
München im Sommer 1967. Die Journalistin Katharina erhält Besuch von ihrer französischen Freundin Anne. Sie erkunden in Gesprächen die Chancen weiblicher Emanzipation in einer männlich geprägten Gesellschaft. 
 
Ab 10. März: MONSTER von Patty Jenkins (2003, USA, Deutschland, Biografie, Krimi, Drama). Die herumziehende Prostituierte Aileen (Charlize Theron) erlebt auf der Straße die Hölle. Als sie, von Selbstmordgedanken geplagt, in einer Bar landet, verliebt sie sich dort in die schüchterne Selby (Christina Ricci), die unter der Obhut ihrer Tante von ihrer Homosexualität ‚geheilt‘ werden soll. Aileens wachsender Hass auf Männer entlädt sich schließlich in einer Serie brutaler Morde.
Für ihre Darstellung der Aileen wurde Charlize Theron mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter 2004 der Oscar© als beste Hauptdarstellerin. 
 
Ab 12. März: THE HATEFULL EIGHT von Quentin Tarantino (2015, USA, Drama, Mystery, Western). Eine Postkutsche mit zwei Kopfgeldjägern, einer Gefangenen und einem Sheriff rast durch die winterliche Landschaft Wyomings. Ein heftiger Schneesturm zwingt sie, in einer Hütte Halt zu machen, wo bereits vier andere Fremde vor dem Wetter Schutz zu suchen scheinen. Kein zufälliges Zusammentreffen, wie sich zeigen soll… 
Tarantino setzte – einmalig für sein Filmwerk – auf einen Originalscore. Fast die gesamte Filmmusik ließ er dazu von keinem geringeren als Ennio Morricone komponieren, der nach mehr als zwanzig Jahren wieder Filmmusik für einen Western schuf und dafür mit dem Oscar©ausgezeichnet wurde. In den Hauptrollen u.a. Samuel L. Jackson, Kurt Russel, und Jennifer Jason Leigh.

EUGENE KOTLYARENKO DOUBLE BILL 
Ab 14. März: A WONDERFULL CLOUD von Eugene Kotlyarenko (2015, USA, Komödie, Liebesfilm). Katelyn (Kate Lyn Sheil) reist nach Los Angeles zu ihrem Ex-Freund Eugene (Eugene Kotlyarenko), um die Kontrolle über die Bekleidungsfirma zu erringen, die sie ursprünglich gemeinsam gegründet hatten. Beide haben mittlerweile neue Partner, doch die gemeinsamen Erinnerungen lassen sich nicht so leicht abschütteln und so verbringen sie das anstehende Wochenende vor allem mit dem Versuch, ihre Freundschaft neu aufleben zu lassen. 

Ab 21. März: WOBBLE PALACE von Eugene Kotlyarenko (2018, USA, Komödie, Drama, Liebesfilm). Eine Woche vor der US-Wahl 2016 beschließt ein Paar, das kurz vor der Trennung steht, sein Haus über das Wochenende aufzuteilen und die Unabhängigkeit voneinander zu testen.

SARA GÓMEZ DOUBLE BILL 
Ab 15. März: MUBI EXKLUSIV – ONE WAY OR ANOTHER von (1997, Kuba, Dokumentarfilm, Drama). ONE WAY OR ANOTHER von der kubanischen Pionierin Sara Gómez zeichnet ein komplexes Bild kubanischen Lebens im Sozialismus und wirft einen kritischen Blick auf Machismo, Klassen- und Rassendiskriminierung, die im postrevolutionären Kuba Castros immer noch präsent waren. Im Film mischen sich dokumentarisch anmutende Aufnahmen mit einer fiktiven Geschichte, die im Armenviertel von Havanna kurz nach der kubanischen Revolution spielt. 1959: Yolanda, eine Lehrerin versucht, ausgegrenzte Kinder der Slums zu unterrichten. Mario, ein Arbeiter in einer Busfabrik und ein typischer Macho, wird mit Yolandas Instinkt für Emanzipation konfrontiert.
Sara Gómez konnte den Film nicht zu Lebzeiten vollenden, so dass der Film posthum fertiggestellt wurde und in einer restaurierten Fassung zu sehen ist.

Ab 16. März: I’M GOING TO SANTIAGO (1964, Kuba, Dokumentarfilm, Kurzfilm).
Dieser Schwarz-Weiß-Film ist eine Liebeserklärung an Santiago de Cuba und seine Menschen, wie auch an den spanischen Dichter Federico García Lorca.

Ab 17. März: MUBI EXKLUSIV – AFTERSUN von Charlotte Wells (2022, Großbritannien, USA, Drama). Charlotte Wells‘ (Regie & Buch) berührendes Spielfilmdebüt AFTERSUN stellt eine hoffnungsvolle Coming-of-Age-Geschichte einem ergreifenden, intimen Familienporträt gegenüber: Die elfjährige Sophie (Newcomerin Frankie Corio) und ihr Vater Calum (BAFTA-Preisträger und Oscar Nominee Paul Mescal) machen Ende der 1990er Jahre Urlaub in einem türkischen Badeort. Es ist eine fast unbeschwerte Zeit. Jeden ihrer Schritte und Ausflüge filmt Sophie auf ihrem neuen Camcorder. 20 Jahre später bekommen die unbeschwerten Erinnerungen im Rückblick eine neue Bedeutung.

PAUL VERHOEVEN REIHE 
Ab 19. März: TOTAL RECALL – DIE TOTALE ERINNERUNG (1990, USA, Sci-Fi, Action, Thriller). 2084. Bauarbeiter Doug Quaid quälen Träume, in denen er ein Leben auf dem Mars führt. Er entschließt sich zu einer virtuellen Reise auf den Roten Planeten, die er dank des Traumurlaub-Anbieters Recall Inc. bequem von der Erde aus vornehmen kann. Doch bei der Erinnerungsimplantation geht etwas schief und Dougs Leben ändert sich radikal.
Der Sci-Fi Action Thriller mit Arnold Schwarzenegger und Sharon Stone wurde 1991 bei den Academy Awards mit dem „Special Achievement Award“ ausgezeichnet.

Ab 26. März: BASIC INSTINCT (1992, USA, Frankreich, Thriller, Mystery, Krimi). Ein berühmter Rockstar ist tot. Beim Liebesakt wurde er brutal mit einem Eispickel hingerichtet und mit einem weißen Seidenschal ans Bett gefesselt. Schnell gerät Catherine Tramell (Sharon Stone), die Freundin des Mordopfers, ins Visier der beiden Ermittler (Michael Douglas und George Dzundza). Detective Nick Curran verfällt zunehmend der verführerischen Blondine.
Der Erotikthriller feierte 1992 in Cannes im Wettbewerb der Filmfestspiele seine Weltpremiere, sorgte mit seinen erotischen Szenen für Aufsehen und machte Hauptdarstellerin Sharon Stone zum Weltstar. 

Ab 20. März: LEVIATHAN von Andrey Zvyagintsev (2014, Russland, Dramas, Krimi). In einer kleinen russischen Küstenstadt beschließt Kolya, gegen die korrupten örtlichen Beamten zu kämpfen, die sein Land zwangsenteignen wollen. Er weigert sich hartnäckig und holt sich einen Anwalt zur Hilfe, doch dessen Ankunft bringt Unglück für seine Familie.
2014 wurde LEVIATHAN in Cannes für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Bei den Academy Awards 2015 war er in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film nominiert. 

Ab 31. März: MUBI EXKLUSIV – PLEASE BABY PLEASE von Amanda Kramer (2022, USA, Drama. Musical. Avantgarde, Komödie, Krimi, LGBTQ+). Amanda Kramer feiert in PLEASE BABY PLEASE mit u.a. Demi Moore, Andrea Riseborough, Harry Melling und Karl Glusman eine überraschende, gender queere und extravagante Variante der West Side Story: Die frischverheiraten Suze und Arthur wirken wie das perfekte bürgerliche Paar aus der Lower East Side in Manhattan. Aber dann werden sie Zeugen eines Mordes vor ihrem Haus. Das Gesehene löst in Arthur und Suze weniger Angst als vielmehr sexuelle Gelüste und Fragen nach der sexuellen Identität aus…
2022 beim International Film Festival Rotterdam feierte PLEASE BABY PLEASE Weltpremiere, sorgte in Edinburgh beim International Filmfestival für Aufsehen und war beim Outfest Los Angeles Gay & Lesbian Film Festival Gewinner als sogenannter „Outstanding North American Feature“. 
 
Hier geht es zur kompletten Filmliste im März 2023.
 
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: mubi@steinbrennermueller.de



9. Februar 2023

MUBI bringt THE FIVE DEVILS von Léa Mysius ins Kino

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MUBI, der weltweite Verleiher und Arthouse-Streamingdienst für kuratierte Filmauswahl, bringt am 13. April den mystischen Thriller THE FIVE DEVILS von Regisseurin Léa Mysius (AVA) bundesweit ins Kino. Ab 2. Juni wird die mysteriöse Geschichte um Düfte, Erinnerungen und eine unerlaubte, verdrängte Liebe exklusiv bei MUBI auf der Plattform als Stream zu sehen sein.

In dem Bergdorf „Les Cinq Diables“ in den französischen Alpen, benannt nach fünf nebeneinander stehenden Gebirgsgipfeln, lebt Vicky (Sally Dramé) mit ihren Eltern. Vicky ist ein seltsames und einsames kleines Mädchen mit einer magischen Gabe: Sie verfügt über einen außergewöhnlich ausgebildeten Geruchssinn und vermag es, jeden beliebigen Duft zu reproduzieren. Diese Düfte sammelt sie in einer Reihe von sorgfältig beschrifteten Gläsern. Auch den Duft ihrer Mutter Joanne (Adèle Exarchopoulos), für die sie eine wilde, exzessive Liebe hegt, hat sie heimlich eingefangen. Als eines Tages ihre Tante Julia (Swala Emati) in ihr Leben platzt, braut Vicky auch ihren Geruch nach und öffnet damit unerwartet ein Tor in die Vergangenheit. Fortan begibt sie sich auf Zeitreisen in dunkle und archaische Erinnerungen, und deckt nach und nach Geheimnisse ihres Dorfes, ihrer Familie und ihrer eigenen Existenz auf.

In THE FIVE DEVILS erzählt Léa Mysius von düsteren Familiengeheimnissen und entblättert dabei fantasievoll eine wilde, queere Liebesgeschichte. Nach AVA, dem von Kritik und Publikum gleichermaßen hochgelobten Debüt, ist THE FIVE DEVILS der zweite Langfilm von Léa Mysius, die u.a. als Drehbuchautorin für Claire Denis und Jacques Audiard gearbeitet hat. Wie bereits bei AVA wurde ausschließlich auf 35 mm gedreht; die dadurch entstandene körnige Optik unterstreicht den geheimnisvoll-mysteriösen Charakter des Films. 

Die junge Sally Dramé vermag es, als Vicky die Zuschauer:innen in ihren Bann zu ziehen, an ihrer Seite spielt Adèle Exarchopoulos (BLAU IST EINE WARME FARBE) ihre raue und doch warmherzige Mutter Joanne. In den weiteren Hauptrollen sind Daphne Patakia (BENEDETTA), die Musikerin und DJ Swala Emati und Moustapha Mbengue (AMIN) zu sehen. 
Bei den Filmfestspielen von Cannes 2022 feierte THE FIVE DEVILS seine Weltpremiere in der Directors‘ Fortnight.

THE FIVE DEVILS KOMMT AB 13. APRIL BUNDESWEIT IN DIE KINOS UND 
AB 2. JUNI EXKLUSIV BEI MUBI AUF DIE STREAMING-PLATTFORM.

Bild: Courtesy MUBI