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Die MUBI-Highlights im Mai 2023

Am 16. Mai beginnen in Cannes die 76. Internationalen Filmfestspiele. Aus diesem Anlass rollt MUBI den gesamten Monat in seinem Festival Fokus: CannesTakeover den Teppich aus und zeigt zahlreiche Filme, die sich in der Vergangenheit an der Croisette in einer der Sektionen des Festivals präsentiert haben. Den Auftakt macht der schwarz-weiß Klassiker FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT von Louis Malle, mit Jeanne Moreau und der weltberühmten Filmmusik von Miles Davis, aus dem Jahr 1958. Weiter geht es mit Joachim Triers LOUDER THAN BOMBS (2015), mit Isabelle Huppert als Kriegsfotografin. Yorgos Lanthimos‘ verstörendes THE KILLING OF A SACRED DEER (2017) und der Skandalfilm IM REICH DER SINNE (1976) des japanischen Regisseurs Nagisa Ôshima gehören ebenso zu der Auswahl, wie der Nouvelle Vague Meilenstein HIROSHIMA MON AMOUR von Alain Resnais aus dem Jahr 1958 oder der „Goldene Palme“ Gewinner von 2010 UNCLE BOONMEE ERINNERT SICH AN SEINE FRÜHEREN LEBEN von Apichatpong Weerasethakul und der mit der Realität in den Pariser Balieues konfrontierende LES MISÉRABLES von Ladj Ly (2017). Die MUBI-Auswahl springt in den Sektionen und Jahrzehnten munter hin und her und zeigt dabei auch relativ neue Festivalteilnehmer:innen wie die fast invasive Körperfahrt DE HUMANI CORPORIS FABRICA von Lucien Casting-Taylor und Véréna Paravel (2022). Im selben Jahr war auch der Kurzfilm THE POTEMKINISTS von Radu Jude in Cannes® zu sehen. Nur ein Jahr zuvor lief Marco Bellocchios wohl persönlichster Film MARX CAN WAIT, über den frühen Tod seines Zwillingsbruders, an der Croisette. In diesem Jahr – 2021 – erhielt Regisseur Marco Bellocchio zudem die Ehrenpalme in Cannes®. Jane Campion wiederum erhielt 1986 für ihre zweite filmische Arbeit überhaupt, den Kurzfilm ORANGENSCHALEN – EINE ÜBUNG IN DISZIPLIN, ihre erste „Goldene Palme“. Mit diesem Kurzfilm initiiert MUBI gleichzeitig eine neue Reihe im MUBI-Programm: In der Reihe „Short Films Big Names“ wird jeden Monat ein Kurzfilm von renommierten Filmemacher:innen präsentiert. 
Neben den Cannes Festival Filmen zeigt MUBI u.a. in einem Angela Schanelec Doublebill zwei Filme der deutschen Regisseurin: ICH WAR ZU HAUSE, ABER… und DER TRAUMHAFTE WEG, die Berlinale Version des Kung-Fu Epos THE GRANDMASTER von Wong Kar-Wai und das entschleunigte Roadmovie THE PLAINS von David Easteal. 

Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Line-up der Filme auf der Streamingplattform MUBI (www.mubi.com) im Mai 2023. Einzelne Änderungen sind vorbehalten. Insgesamt bietet die Plattform rund 1.100 sorgsam kuratierte Titel.

Das sind die Highlights:

FESTIVAL FOKUS: Internationale Festspiele von Cannes
Ab 3. Mai: FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT von Louis Malle (1958, Frankreich, Drama, Thriller, Krimi). Das Regiedebüt von Louis Malle feierte seine Weltpremiere 1958 in Cannes und erzählt von einem Mann (Maurice Ronet), der den perfekten Mord plant: Er will seinen Chef umbringen, um mit dessen Ehefrau (Jeanne Moreau) ein neues Leben zu beginnen. Doch der vermeintlich todsichere Plan scheitert und verstrickt alle Beteiligten mehr und mehr in ein Netz von Lügen, Missverständnissen und Pannen. Der Film Noir Klassiker gilt als Vorbild für die spätere Nouvelle Vague, machte Jeanne Moreau zum Star und ist auch dank des schwermütigen Soundtracks von Miles Davis bis heute Kult. 

Ab 6. Mai: LOUDER THAN BOMBS von Joachim Trier (2015, Norwegen, Frankreich, Drama). Gemeinsam mit Regisseur Joachim Trier feierten Jesse Eisenberg, Gabriel Byrne, Isabelle Huppert, Amy Ryan und David Strathairn 2015 an der Croisette die Weltpremiere von LOUDER THAN BOMBS, der zum großen Finale des Festivals mit der „Goldenen Palme“ ausgezeichnet wurde: Nach dem viel zu frühen Tod einer gefeierten Kriegsfotografin (Isabelle Huppert) liegt das Leben ihrer Familie in Trümmern. Ihr Ehemann Gene Reed (Gabriel Byrne), der jüngere Sohn Conrad (Devin Druid) und der ältere Sohn Jonah (Jesse Eisenberg) haben kein gutes Verhältnis mehr zueinander. Als der Witwer eine große Retrospektive mit den Werken seiner verstorbenen Ehefrau plant, kehrt Jonah, der inzwischen selbst Vater geworden und weggezogen ist, zurück in seine Heimatstadt. Die Planung der Fotoausstellung reißt alte Wunden wieder auf und lang unterdrückte Geheimnisse treten zu Tage.

Ab 12. Mai: THE KILLING OF A SACRED DEER von Yorgos Lanthimos (2017, Irland, Großbritannien, Drama, Mystery). 2017 feierte THE KILLING OF A SACRED DEER mit u.a. Colin Farrell und Nicole Kidman seine Weltpremiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Cannes und wurde dort für das „beste Drehbuch“ ausgezeichnet: Steven Murphy ist Herzchirurg. Einer seiner Patienten stirbt während eines Eingriffs auf dem OP-Tisch. Getrieben von Schuldgefühlen nimmt sich der Herzchirurg des hinterbliebenen Sohnes des Toten, Martin, an und holt ihn in sein Leben und das seiner Familie. Doch Martin, der sich nach und nach mit der ganzen Familie anfreundet, sucht weder emotionalen Halt noch Geborgenheit, er will Rache nehmen.
Yorgos Lanthimos‘ verstörendes Horror-Drama wurde von Euripides‘ Iphigenie inspiriert und ist ein Film, den man so schnell nicht wieder vergisst.

Ab 16. Mai: HIROSHIMA MON AMOUR von Alain Resnais (1959, Frankreich, Japan, Drama, Liebesfilm). Weltpremiere feierte HIROSHIMA MON AMOUR 1959 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und gilt heute, aufgrund seiner damals innovativen Machart mit Rückblenden und Jumpcuts, als Meilenstein der französischen Nouvelle Vague. Alain Resnais, der ursprünglich einen Dokumentarfilm über Hiroshima und den Abwurf der Atombombe auf die Stadt drehen wollte, filmte sein Spielfilmdebüt ausschließlich an Originalschauplätzen in Hiroshima und Nevres: Nach Ende des Zweiten Weltkriegs reist eine französische Schauspielerin nach Hiroshima, um einen Film zu drehen. Dort begegnet sie einem Architekten, mit dem sie ein Verhältnis beginnt. Die Präsenz des Krieges ist in Japan allgegenwärtig und erinnert die schöne Französin an ihre eigenen traumatischen Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich.

Ab 18. Mai: ORANGENSCHALEN – EINE ÜBUNG IN DISZIPLIN von Jane Campion (1986, Australien. Kurzfilm, Drama). Cannes 1986: Die junge Filmemacherin Jane Campion präsentiert ihren zweiten Kurzfilm ORANGENSCHALEN bei den Internationalen Filmfestspielen und erhält die „Goldene Palme für den besten Kurzfilm“.
Eine Familie von Rothaarigen – Vater, Sohn und Schwester des Vaters – sitzen im Auto und sind auf dem Weg aufs Land. Während der Fahrt schält der Junge eine Orange und wirft die Schalen unbedacht aus dem Fenster. Dies ist der Auftakt für eine nervenzehrende Auseinandersetzung aller Beteiligten, die sich charakterlich sehr ähnlich sind, denn allesamt sind sie streitlustig und extrem stur.
Mit ORANGENSCHALEN – EINE ÜBUNG IN DISZIPLIN startet MUBI die neue Kurzfilm-Reihe „Short Film Big Names“ und zeigt ab jetzt jeden Monat einen Kurzfilm renommierter Filmemacher:innen. 

Ab 19. Mai: THE IMMIGRANT von James Gray (2013, USA, Drama, Liebesfilm). 2013 präsentierte Regisseur James Gray zusammen mit Marion Cotillard, Joaquin Phoenix und Jeremy Renner seinen Film THE IMMIGRANT im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele an der Croisette: Ewa (Marion Cotillard) und ihre Schwester sind auf der Suche nach dem amerikanischen Traum von Polen nach New York gekommen. Doch auf Ellis Island, wo alle Migrant:innen landen, werden die beiden Frauen getrennt. Auf den Straßen von Manhattan gerät Ewa schnell an Bruno (Joaquin Phoenix), einen zwar charmanten, aber verruchten Mann, der sie zur Prostitution zwingt. Erst als Ewa Brunos Cousin, den Magier Orlando (Jeremy Renner), kennenlernt, hofft sie endlich einen Ausweg aus ihrer Abhängigkeit zu finden. 

Ab 20. Mai: LES MISÉRABLES von Ladj Ly (2017, Frankreich, Kurzfilm, Drama, Krimi). Im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes feierte LES MISÉRABLES seine Weltpremiere und gewann den „Preis der Jury“. Es folgten zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen u.a. für den César und in der Kategorie „Bester Internationaler Film“ bei den Academy Awards. Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit und bietet einen harten, realistischen, schnell geschnittenen und provozierenden Blick in die Pariser Banlieues: Mit einer Knarre am Gürtel und einem Schlagstock in der Hand ist Stéphane Teil der Seine-Saint-Denis-Brigade zur Verbrechensbekämpfung in eine Pariser Vorort. Schon bei seinem ersten Einsatz spürt er die Spannungen im Viertel, in dem es immer wieder zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen Gangs und Polizei kommt. Die erfahrenen Kollegen, mit denen er Streife fährt, haben ihre Methoden den Gesetzen der Straße angepasst. Hier herrschen eigene Regeln…

Ab 21. Mai: IM REICH DER SINNE von Nagisa Ôshima (Japan, Frankreich, 1976, Drama, Historienfilm, Liebesfilm). Der wohl bekannteste Film des japanischen Regisseurs Nagisa Ôshima feierte seine Weltpremiere 1976 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Hier kam es aufgrund seiner expliziten Sexszenen zu einem Skandal. Zum alleresten Mal in der internationalen Festivalgeschichte saß die Staatsanwaltschaft im Premierenpublikum und konfiszierte den Film direkt nach der Premiere „wegen pornographischer Inhalte“. Im selben Jahr lief der Film auch bei den Filmfestspielen in Cannes, wo er beim Festival für Besucherrekorde sorgte. 
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte der Geisha Sade Abe, die im Japan der Vorkriegszeit als Dienerin und Prostituierte in einem Geisha-Haus arbeitet. Nachdem sie eine heiße Affäre mit dem Hausbesitzer begonnen hat, entwickeln sich ihre experimentellen sexuellen Begegnungen bald zu einer alles verzehrenden und zerstörerischen Liebesaffäre, die alle Tabus bricht.

Ab 22. Mai: MUBI EXKLUSIV – DE HUMANI CORPORIS FABRICA von Lucien Castaing-Taylor, Véréna Paravel (2022, Frankreich, USA, Dokumentarfilm). DE HUMANI CORPORIS FABRICA lief 2022 in der Cannes®-Reihe Quinzaine des Réalisateurs: Vor fünf Jahrhunderten öffnete der Anatom André Vésale zum ersten Mal in der Geschichte den menschlichen Körper für die Wissenschaft. Heute öffnet DE HUMANI CORPORIS FABRICA – benannt nach der gleichnamigen Buchreihe aus dem 16. Jahrhundert – den menschlichen Körper für das Kino. Die Filmemacher:innen Lucien Castaing-Taylor und Véréna Paravel erforschen französische Krankenhäuser und die Körper der Patient:innen. Ihre endoskopischen und invasiven Kamerafahrten durch den menschlichen Körper beweisen, dass das menschliche Fleisch eine außergewöhnliche Landschaft ist.

Ab 23. Mai: FUTURA von Alice Rohrwacher, Francesco Munzi, Pietro Marcello (2021, Italien, Dokumentarfilm). 2021 nominiert für den Dokumentarfilm Wettbewerbspreis „Golden Eye“ der Filmfestspiele in Cannes, dokumentiert FUTURA die Spurensuche der Filmemacher:innen Pietro Marcello, Francesco Munzi und Alice Rohrwacher. Für ihren gemeinsam gedrehten Dokumentarfilm haben sie sich auf den Weg gemacht, um Italiens Jugend über ihre Hoffnungen, Träume und Ängste zu befragen. Angesichts der heutigen politischen Spaltung, der sozioökonomischen Unruhe, der übermäßigen Abhängigkeit von der Technologie und der globalen Klimakrise fragen sich diese jungen Erwachsenen: Gibt es überhaupt eine Zukunft?

Ab 24. Mai: MARX CAN WAIT von Marco Bellocchio (2021, Italien, Dokumentarfilm). Altmeister Marco Bellocchio präsentierte 2021 sein wohl persönlichstes Werk an der Croisette und erhielt zum Abschluss der Filmfestspiele in Cannes die „Goldene Ehrenpalme„: 1968 war das Jahr, in dem Camillo starb. Fast 50 Jahre nach dem Tod seines Zwillingsbruders versammelt Marco Bellocchio seine Familie, um Camillos Geschichte zu rekonstruieren. Was als Familiengespräch beginnt, entwickelt sich zu einer Untersuchung über Trauer, Schuld und Verantwortung, Mitgefühl, Empathie und Liebe. Wie bei einem Mosaik setzen sich Stück für Stück die traumatischen Ereignisse in der Vergangenheit aus verbalen und visuellen Erinnerungsfetzen zusammen. 
 
Ab 25. Mai: MUBI EXKLUSIV – THE POTEMKINISTS von Radu Jude (2022, Rumänien. Kurzfilm, Komödie). Mit seinem Kurzfilm, der in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs 2022 in Cannes® erstmals zu sehen war, präsentiert der rumänische Regisseur Radu Jude eine weitere faszinierende, eklektisch zusammengesetzte Facette der rumänischen Geschichte: Im Jahr 1905 erhalten die Matrosen des Panzerkreuzers Potemkin politisches Asyl in Rumänien – ein Akt des Widerstands gegen Russland. Im Jahr 2021 will ein Bildhauer (Alexandru Dabija) ein von diesem Ereignis inspiriertes Kunstwerk schaffen. Zusammengestellt aus fiktiven und dokumentarischen Elementen, ist THE POTEMKINISTS eine Komödie über Kunst, Geschichte, Erinnerung und Kino.

Ab 26. Mai: DER WERT DES MENSCHEN von Stéphane Brizé (2015, Frankreich, Drama). Bei den Filmfestspielen in Cannes 2015 wird Vincent Lindon für seine Rolle in Stéphane Brizés DER WERT DES MENSCHEN als „Bester Schauspieler“ ausgezeichnet. Gleichzeitig erhält der Film den „Preis der Ökumenischen Jury“: Thierry (Vincent Lindon) beginnt einen neuen Job als Security-Mann in einem Supermarkt. Bald muss er sich jedoch einem moralischen Dilemma stellen: Ihm wird aufgetragen, seine Kollegen auszuspionieren.Ab 27. Mai: UNCLE BOONMEE ERINNERT SICH AN SEINE FRÜHEREN LEBEN von Apichatpong Weerasethakul (2010, Thailand, Spanien, Komödie, Avantgarde, Fantasy). Im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspielen in Cannes feierte Apichatpong Weerasethakul mit UNCLE BOONMEE ERINNERT SICH AN SEINE FRÜHEREN LEBEN Weltpremiere und erhielt die „Goldene Palme“: Um Abschied zu nehmen, holt Onkel Boonmee seine Verwandten und Freunde zu sich auf sein Landgut im Norden Thailands. Er wird bald an einem Nierenleiden sterben. In seinen letzten Stunden gesellen sich zu den Lebenden auch die Geister seines jetzigen Lebens und seiner früheren Leben.
Regisseur Apichatpong Weerasethakul ist auch mit seinem ersten außerhalb Thailands gedrehten Film MEMORIA, mit Tilda Swinton in der Hauptrolle, bei MUBI zu sehen.

Angela Schanelec Doublebill
Seit Jahren begeistern die Filme der deutschen Regisseurin Angela Schanelec Publikum und Filmkritik gleichermaßen. Anlässlich des Kinostarts von MUSIC (4. Mai 2023), den sie beim diesjährigen internationalen Wettbewerb der Berlinale präsentierte und für den sie mit dem „Silbernen Bären“ ausgezeichnet wurde, zeigt MUBI zwei ihrer früheren Filme: DER TRAUMHAFTE WEG, für den sie 2018 den „Preis der deutschen Filmkritik“ in der Kategorie „Bester Schnitt“ erhielt und ICH WAR ZU HAUSE, ABER…, der 2019 mit dem Preis für die „Beste Regie“ der Berlinale ausgezeichnet wurde. 

Ab 4. Mai: DER TRAUMHAFTE WEG (2016, Deutschland, Drama). Griechenland 1984. Theres (Miriam Jakob) und Kenneth lernen sich im Urlaub kennen und lieben. Gemeinsam musizieren sie auf der Straße, um die Ferien zu finanzieren. Als Kenneth die Nachricht erhält, dass seine Mutter verunglückt ist, reist er überstürzt ab und lässt Theres zurück. 30 Jahre später, in Berlin: Ariane (Maren Eggert) verlässt ihren Ehemann David, weil das Feuer der Liebe erloschen ist.
„DER TRAUMHAFTE WEG ist eine leise Meditation über die Liebe, die Einsamkeit und die Unerreichbarkeit des Glücks und choreografiert die einzelnen Pfade der Protagonisten in fragmentarischer und assoziativer Weise.“ (aus dem Berlinale Katalog, 2018).

Ab 5. Mai: ICH WAR ZU HAUSE, ABER… (2019, Deutschland. Serbien, Drama). Nachdem der 13-jährige Phillip für eine Woche verschwunden war, kehrt er wortlos zurück. Er ist der Sohn von Astrid (Maren Eggert), einer zweifachen Mutter in den Vierzigern. Auch sie kämpft nach dem Tod ihres Mannes und Vaters ihrer Kinder darum, ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Zunehmend verliert sie den Kontakt zu den Kindern, zu sich selbst und zu ihrem Beruf.
In langen, oft statischen Einstellungen beobachtet Angela Schanelec ihre Figuren aus der Distanz, gibt Mutter und Kindern den Raum und die Zeit, ihre Gefühle wieder- und anders zu entdecken und bricht mit den Konventionen des Erzählkinos. Neben Maren Eggert gehören u.a. auch Franz Rogowski, Lilith Stangenberg und Devid Striesow zum starken Ensemble. 

Ab 15. Mai: MUBI EXKLUSIV – THE PLAINS von David Easteal (2022, Australien, Drama). Jeden Tag um 17 Uhr quält sich der Anwalt Andrew auf dem Weg nach Hause durch den Stop and Go-Berufsverkehr von Melbourne und seinen Vororten. Der lange Arbeitsweg lässt Andrew Zeit, seine kranke Mutter und seine Frau anzurufen. Gelegentlich nimmt er einen jüngeren Kollegen mit, zu dem sich im Laufe der Zeit nach anfangs zögerlichen Smalltalks eine herzliche Freundschaft entwickelt. 
David Easteals Debütfilm ist ein ungewöhnliches Roadmovie, das ausschließlich im Innenraum eines Autos spielt. Mit feststehender Kamera von hinten gefilmt, entfalten die Bilder eine unerwartet fesselnde Beobachtung des Alltäglichen. Die Zuschauer:innen werden zur Reisebegleitung und nehmen Anteil, spüren den Lauf der Zeit im Wechsel der Jahreszeiten, die in THE PLAINS fast sensorisch erfahrbar sind, wenn beispielsweise der Regen an die Fenster prasselt oder die flirrende Hitze fast spürbar wird.
 
Ab 28. Mai: THE GRANDMASTER von Wong Kar-Wai (2013, Hongkong, China, Action, Drama, Biografie). In THE GRANDMASTER zeichnet der chinesischen Großregisseur Wong Kar-Wai das Leben des chinesischen Kampfkünstlers Yip Man nach, der als Mentor von Bruce Lee gilt: Am Vorabend der japanischen Invasion im Jahr 1936 ist China in Aufruhr und das Land droht in eine Nord- und Südhälfte zu zerfallen. Yip Man, der ein legendärer chinesischer Kampfkunstmeister und Bruce Lees Mentor werden sollte, wird nicht nur mit anderen Kampfkunstikonen konfrontiert, sondern auch mit den Wirren des Krieges und einer schicksalhaften Liebe.

Hier geht es zur kompletten Filmliste im Mai 2023.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: mubi@steinbrennermueller.de
v.o./v.l.: FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT von Louis Malle, HIROSHIMA MON AMOUR von Alain Resnais, LOUDER THAN BOMBS von Joachim Trier, THE KILLING OF A SACRED DEER von Yorgos Lanthimos, THE PLAINS von David Easteal, THE POTEMKINISTS von Radu Jude, DER WERT DES MENSCHEN von Stéphane Brizé, MARX CAN WAIT von Marco Bellocchio, ICH WAR ZU HAUSE, ABER… von Angela Schanelec, THE GRANDMASTER von Wong Kar Wai, THE IMMIGRANT von James Gray, DE HUMANI CORPORIS FABRICA von Lucien Castaing-Taylor und Véréna Paravel, ORANGENSCHALEN – EINE ÜBUNG IN DISZIPLIN von Jane Campion, IM REICH DER SINNE von Nagisa Ôshima / Courtesy: MUBI 


Über MUBI
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MUBI ist ein Ort, an dem man ambitionierte Filme von ikonischen Regisseur:innen und aufstrebenden Autor:innen entdecken kann. Jeden Tag erscheint ein neuer handverlesener Film auf der Plattform, der von MUBIs Kurator:innen sorgfältig ausgewählt wird. Notebook beleuchtet alle Facetten der Kino-Kultur – sowohl in Print als auch online. Und mit MUBI GO erhalten Mitglieder in bestimmten Ländern jede Woche ein handverlesenes Kino-Ticket, um die besten neuen Filme in echten Kinos zu erleben.

Zu MUBIs aktuellen und kommenden Releases gehören PASSAGES von Ira Sachs, AFTERSUN von Charlotte Wells, MEDUSA DELUXE von Thomas Hardiman, THE FIVE DEVILS von Léa Mysius, EINE SEKUNDE von Zhang Yimou, CHIARA von Jonas Carpignano, MEMORIA von Apichatpong Weerasethakul, COW von Andrea Arnold, SHIVA BABY von Emma Seligman und FIRST COW von Kelly Reichardt.

Zu MUBIs Produktionen gehören BRING THEM DOWN von Christopher Andrews, mit Christopher Abbott und Barry Keoghan sowie Zia Angers MY FIRST FILM mit Odessa Young und Devon Ross; zu MUBIs Koproduktionen gehören Michel Francos neuer Film MEMORY, Mia Hansen-Løves ONE FINE MORNING, Ekwa Msangis Sundance-Preisträger FAREWELL AMOR und Rachel Langs OUR MEN.

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