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Großer Erfolg des Kongresses „Vision Kino 18“ 

Rund 400 Interessierte aus Bildung, Kultur, Wissenschaft, Politik und Filmwirtschaft nahmen in diesem Jahr am 7. Kongress „Vision Kino 18“ teil, der vom 21. bis 23. November 2018 im Kaisersaal in Erfurt stattfand. Der diesjährige Kongress stand im Zeichen der Digitalisierung und stellte die Fragen: Wie verändern soziale und digitale Medien das Lernen im Schulalltag und Kino, wie verändert es die Sehgewohnheiten von jungen Menschen?

Der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, Bodo Ramelow, begrüßte die Gäste und betonte, wie wichtig es sei, nicht nur Filme zu schauen, sondern auch über sie zu streiten. Sarah Duve, Geschäftsführerin der VISION KINO, sagte in ihrer Eröffnungsrede: „Wer einen Film sieht, durchläuft einen Perspektivwechsel und ist vielleicht weniger bereit, sich mit eindimensionalen Antwortenzufrieden zu geben.“

Während der dreitägigen Konferenz hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in 11 Workshops, Podien und Diskussionsrunden zu vielfältigen Aspekten der Filmbildung auszutauschen. Zum Auftakt diskutierten die Regisseure Sebastian Schipper (VICTORIA) und Aron Lehmann (DAS SCHÖNSTE MÄDCHEN DER WELT) gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule Heinrich Heine aus Halle über Formen der heutigen Mediennutzung. Es wurde deutlich, dass sich der Zugang zum Kino in Zeiten von Streaming- und Internet-Diensten enorm verändert hat und Kino seinen Platz wieder neu behaupten muss.

Grenzübergreifende Filmerlebnisse und die Bedeutung einer multiperspektivischen Filmbildung wurden im Podium „Film – a Language without Borders?“ diskutiert. Wim Wenders betonte, welche Kraft Film noch immer als verbindendes Medium haben kann – ungeachtet von Alter, Geschlecht und Herkunft. Die Möglichkeiten europäischer Filme, um etwa ein Verständnis junger Menschen unter- und füreinander zu entwickeln, wurde auch von den weiteren Podiumsteilnehmer*innen Charlotte Giese vom Dänischen Filminstitut und Prof. Dr. Petra Anders von der Berliner Humboldt Universität hervorgehoben.

Anstatt beim Kongress „Vision Kino 18“ nur über junge Menschen zu reden, wurden sie aktiv ins Programm eingebunden. Das Podium „Digitale Filmbildung“ wurde durch drei Jugendliche vom Gymnasium Georgianum in Lingen verstärkt. Die Moderation des Podiums hatte der Journalist Mirko Drotschman übernommen, der sich als „MrWissen2go“ auf seinem erfolgreichen YouTube-Kanal mit aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen beschäftigt. Die 18-jährige Laura Langanke und die 19-jährige Mariella Hettich leiteten den Workshop „How to Instagram“. Videos aus dem Web kritisch zu hinterfragen, aber auch selbst zu produzieren, war Thema des Workshops „Vlogging & Co.“. Und die ganz Kleinen hatte der Workshop „Großes Kino, kleine Menschen“ im Fokus und erprobte gemeinsam mit den Teilnehmenden Methoden zum spielerischen Umgang mit Film. Ebenso wurden die klassischen Fragen nach der Implementierung von Film in Lehrpläne sowie die Ausbildung von Lehrkräften erörtert und Aspekte filmpädagogischer Arbeit im Kino diskutiert.

Ein Höhepunkt war die exklusive Voraufführung der als „besonderer Kinderfilm“ ausgezeichneten Produktion UNHEIMLICH PERFEKTE FREUNDE. Regisseur Marcus H. Rosenmüller präsentierte zusammen mit Produzent Benedikt Böllhoff und den beiden Drehbuchautorinnen Nora Lämmermann und Simone Höft den vor kurzem fertig gestellten Film, der im Frühjahr 2019 in die Kinos kommen wird. Mit dabei war auch Hauptdarsteller Luis Vorbach, der im Film den 10-jährigen Emil spielt. Im anschließenden Filmgespräch gaben die Filmschaffenden einen Einblick in die Dreharbeiten und stellten sich den interessierten Fragen des begeisterten Publikums.

Am letzten Tag des Kongresses wurden die Ergebnisse aus den Podien und Workshops in einer Instagram-Story vorgestellt, die in kurzer und spielerischer Form den Kongress festhielt und zugleich aufzeigte, wie mit neuesten Medien filmbildnerisch gearbeitet werden kann. In der traditionellen Abschlussrunde „Film ab!“ präsentierten zahlreiche Filmschaffende ihre kommenden Film-Projekte für die Bildungsarbeit; unter ihnen: Schauspieler Tilman Döbler und Regisseur Mark Schlichter mit ALFONS ZITERBACKE, Regisseur Burhan Qurbani mit BERLIN ALEXANDERPLATZ, Darsteller Tobias Krell mit CHECKER TOBI UND DAS GEHEIMNIS DES PLANETEN, Drehbuchautorin Ruth Toma mit DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT, Drehbuchautorin Heide Schwochow mit DEUTSCHSTUNDE, Regisseur Ralf Kukula mit FRITZI – EINE WENDEWUNDERGESCHICHTE, Regisseur und Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky mit NARZISS UND GOLDMUND sowie Sebastian Schipper mit ROADS.

Der siebte Kongress der VISION KINO wurde gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei, die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken und die Mitteldeutsche Medienförderung. VISION KINO wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der „Kino macht Schule“ GbR, bestehend aus dem Verband der Filmverleiher e.V., dem HDF Kino e.V., der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. Die Schirmherrschaft über VISION KINO hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.

Eine ausführliche Kongressdokumentation finden Sie in Kürze auf https://www.visionkino.de/kongress/

Vision Kino 18: AMELIE RENNT gewinnt den Kindertiger 2018

Bei der elften Preisverleihung des Drehbuchpreises Kindertiger am 21. November 2018 in Erfurt gewann das Drehbuch zum Film AMELIE RENNT von Natja Brunckhorst den von VISION KINO und KiKA verliehenen Preis.

Bereits zum elften Mal haben VISION KINO und KiKA gemeinsam den Drehbuchpreis Kindertiger verliehen. Aus drei nominierten Drehbüchern wählte eine fünfköpfige Kinderjury das beste Drehbuch für einen Kinderfilm, der bereits im Kino aufgeführt wurde. In diesem Jahr entschieden sich die fünf Mädchen und Jungen im Alter von neun bis zwölf Jahren für das Drehbuch zu AMELIE RENNT von Natja Brunckhorst. In ihrer Begründung hob die Jury hervor: „In unserem Gewinnerdrehbuch sind alle Figuren echt und handeln glaubwürdig. Das Thema ist sehr originell und hat uns wirklich berührt. So sehr, dass wir beim Lesen gehofft haben, dass die Geschichte nie aufhört, weil sie so spannend ist.“ Frank Völkert, stellvertretender Vorstand der FFA, überreichte der glücklichen Autorin das Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro.

Ebenfalls nominiert und dafür mit 5.000 Euro prämiert waren die Drehbücher zu WENDY 2 – FREUNDSCHAFT FÜR IMMER von Carolin Hecht sowie DIE KLEINE HEXE von Matthias Pacht. Die Preisgelder stellt die Filmförderungsanstalt/FFA zur Verfügung, die den Preis zusammen mit VISION KINO und KiKA 2008 ins Leben gerufen hat.

Zuvor begrüßten Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sowie die KiKA-Programmgeschäftsführerin Dr. Astrid Plenk die Gäste der Preisverleihung und des Kongresses „Vision Kino 18“, in dessen Rahmen die Veranstaltung stattfand. Die bundesweit wichtigste Konferenz zu Film, Kompetenz und Bildung rückt in diesem Jahr die Herausforderungen der Digitalisierung für Schule und Kino sowie die Filmbildung im Vorschulalter, im ländlichen Raum und im europäischen Rahmen in den Fokus.

www.visionkino.de