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35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall: Das Programm zum Fest für Freiheit 

Heute stellten im Rahmen eines Pressetermins der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, Moritz van Dülmen sowie Simone Leimbach, Geschäftsführer und Abteilungsleiterin der Kulturprojekte Berlin, gemeinsam mit Marianne Birthler, ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, und Frank Ebert, Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur des Landes Berlin, die konkreten Planungen zum 35. Mauerfall-Jubiläum vor.

Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin, erinnert an die Bedeutung dieses Jubiläums für die Hauptstadt: „Der Tag des Mauerfalls, der 9. November 1989, war ein Glückstag für Berlin und für ganz Deutschland. Auch 35 Jahre später haben wir – bei allen Herausforderungen, bei aller Verunsicherung, auch trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine – einen Grund zu feiern: unsere Freiheit, unser wieder vereintes Deutschland. Berlin ist die ‚Stadt der Freiheit‘, wobei der 9. November wie kein anderer Tag für unsere wechselvolle Geschichte steht. Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall ehren wir die Menschen in der DDR, die Bürgerbewegung und die mutigen Frauen und Männer, die die Mauer zum Einsturz gebracht haben. Heute, wo Freiheit und Demokratie abermals angegriffen werden, ist es wichtiger denn je, unsere Werte zu verteidigen und für sie zu kämpfen.“

Kilometerlange Installation zeigt tausende Stimmen für die Freiheit 
Eine große Installation von historischen und neu gestalteten Schildern und Transparenten wird am 8. und 9. November unter dem Motto „Haltet die Freiheit hoch!“ am ehemaligen innerstädtischen Mauerverlauf gezeigt. Diese verbindet die Forderungen von 1989/90 mit den heutigen Wünschen und Hoffnungen der Menschen. Die vier Kilometer lange Open-Air-Präsentation ist kostenfrei zugänglich und lädt zum Erkunden und Nachdenken ein. Seit Juni haben tausende Menschen in Workshops Plakate erstellt und sich mit Themen wie Freiheit und Demokratie auseinandergesetzt. An diesem Wochenende gibt es zudem ein abwechslungsreiches Programm mit Talks, Konzerten, Performances, Lesungen und Mitmach-Angeboten, die Überraschungen, Begegnungen und Austausch ermöglichen.
All die tausenden Plakate und deren Stimmen finden ihren Platz in einem groß angelegten Buchmit zahlreichen Essays, Interviews, Bildstrecken sowie Streitgesprächen. Die Publikation wird in hoher Auflage am 9. November kostenlos an Besucher*innen ausgegeben.

Große Sonderausstellungen an sieben Standorten 
An sieben Stationen entlang der Route – darunter das Brandenburger Tor, der Potsdamer Platz und der Checkpoint Charlie – werden Themen wie Flucht, Demonstration und Mitbestimmung durch zahlreiche Fotos, Interviews und Reportagen anschaulich gemacht. Die vielschichtigen Ereignisse und Perspektiven der Jahre 1989 und 1990 werden den Besucher*innen unmittelbar entlang des ehemaligen Mauerverlaufs vermittelt. Ergänzt wird diese Open-Air-Ausstellung durch weitere Präsentationen, wie etwa die Ausstellung der Axel Springer Freedom Foundation vor dem Abgeordnetenhaus „China ist nicht fern! 35 Jahre Mauerfall – 35 Jahre Tian’anmen“.

Das Fest für Freiheit mit der „Band für Freiheit“
Am Abend des 9. Novembers wird die Straße zur Bühne, das Publikum zu Sänger*innen und Musiker*innen. Der Abend wird eine Feier der Freiheit und des Miteinanders. Berliner*innen sind aufgerufen, Teil einer riesigen Band zu werden und den „Soundtrack von 1989“ entlang der 4 km langen Strecke zu spielen. Hunderte Musiker*innen vereinen sich, um gemeinsam ein Erlebnis zu schaffen, das Trennung überwindet. 
Bis zum 7. Oktober können sich Hobby- und Profi-Musiker*innen hier bewerben.

Kraftvoller Ausklang auf dem Campus der Demokratie mit Pussy Riot
Nach dem Fest für Freiheit geht’s direkt weiter mit dem Demokratiefestival „Revolution! – und dann?“. Ab dem 10. November werden auf dem Campus für Demokratie zahlreiche der ausgestellten Schilder präsentiert. Ein besonderes Highlight: Pussy Riot gibt ein Konzert vor der ehemaligen Stasi-Zentrale und bringt das Jubiläum zum Abschluss. Auch Zeitzeug*innengespräche und Führungen sorgen dafür, dass der Campus ein lebendiger Ort der Demokratie bleibt.

Weitere Informationen zu „35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall“, Inhalte zum Projekt sowie Programmpunkte finden Sie hier.

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35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall

Auf dem Bild v.l.n.r.: Prof. Dr. Axel Klausmeier (Stiftung Berliner Mauer), Frank Ebert (Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur), Marianne Birthler (ehemals Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR), der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, Simone Leimbach (Kulturprojekte Berlin) und Moritz van Dülmen (Kulturprojekte Berlin). Foto: Kulturprojekte Berlin / Yanina Isla

Vor 35 Jahren wurde die Berliner Mauer zu Fall gebracht und kurz darauf ein ganzes politisches System. Der Mauerfall war symbolträchtiger Höhepunkt der Friedlichen Revolution in der DDR – und so war es letztlich auch der Mut der Menschen, der in die Geschichtsbücher einging. „35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall“ markiert sowohl stadtgesellschaftlich als auch bundesweit eines der bedeutendsten Erinnerungsereignisse des Jahres 2024.
 

Für die zentralen Werte der Friedlichen Revolution – Freiheit, Demokratie und Menschenrechte – muss auch heute demonstriert werden! Dass während der Proteste 1989/90 mutig die Forderungen mittels Plakaten und Transparenten auf die Straße gebracht wurden und die Menschen sich damit erfolgreich gegen die staatlichen Repressionen auflehnten, zeigt eindrücklich, dass der Wille zur Freiheit selbst eine Mauer aus Beton und eine scheinbar unüberwindbare Diktatur ins Wanken bringen kann.
 
Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Der 9. November ist ein Schicksalstag für Berlin – Tag der November-Revolution 1918, Tag der Pogrome 1938 – und Tag des Mauerfalls 1989. Bezogen auf den 9. November 1989 ist es auch ein Glückstag für Berlin. Jeder Jahrestag – auch der 35. Jahrestag des Mauerfalls – ist ein Anlass, an die Ereignisse 1989 zu erinnern, an den Tag, mit dem die deutsche Einheit nach 28 Jahren Teilung wieder möglich wurde. Wir müssen an die mutigen Menschen in der damaligen DDR erinnern, die die Mauer zum Einsturz brachten. Aber wir müssen auch nach wie vor noch einiges aufarbeiten. Eines ist aber bei allen Unterschieden zwischen Ost und West, die es bis heute gibt, klar: Unsere Demokratie mit ihren garantierten Grundrechten und Werten wie Meinungs- und Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Wir alle gemeinsam müssen für den Erhalt unserer Demokratie eintreten.“
 
1989/90 demonstrierten die Menschen für die Freiheit, heute demonstrieren sie für deren Erhaltung. Indem wir an die Friedliche Revolution in der DDR erinnern, würdigen wir den Mut der Beteiligten und danken ihnen mit einem Vorhaben, das ihre Werte ins Zentrum rückt.
 
Aufruf für ein spektakuläres Bild entlang des ehemaligen Mauerverlaufs
Zum 9. November 2024 veranschaulichen entlang des ehemaligen Mauerverlaufs historische und neue Plakate und Transparente, wofür damals gekämpft wurde und wofür heute immer noch demonstriert wird: die Freiheit, die das Fundament einer offenen und diversen Gesellschaft ist.
Kulturprojekte Berlin ruft zusammen mit Partner*innen und Unterstützer*innen dazu auf, eigene Plakate, Schilder oder Transparente einzureichen. Das können sowohl Originale aus der Zeit 1989/90 sein als auch neu gestaltete, aus denen ein spektakuläres Gesamtbild entlang des ehemaligen Mauerverlaufs mit Stationen wie u.a. der Gedenkstätte Berliner Mauer, dem früheren Checkpoint Charlie oder dem Brandenburger Tor entsteht. Die Besucher*innen sind eingeladen, den ehemaligen Mauerverlauf mit all seinen historischen Orten zu erkunden und anhand der tausenden Zeugnisse, Statements und Geschichten zu erleben und darüber ins Gespräch zu kommen, was Freiheit für die Menschen heute bedeutet.
 
Darüber hinaus lädt Kulturprojekte Berlin in den Monaten hin zum 9. November mit zahlreichen Partnerinstitutionen in Workshops, Diskussionsrunden oder Happenings zur Auseinandersetzung mit drängenden Fragen der Gegenwart und Werten wie Freiheit und Demokratie ein. Hier werden gemeinsam viele Beiträge für die Plakat- und Transparenteinreichungen entstehen.
 
Das Buch zum Projekt
Was für ein beeindruckendes Bild am 9. November sorgt, soll bleiben: Alle Beiträge werden schließlich zusammen mit Essays, Grafiken, Fotos, Interviews und historischen Einordnungen der Ereignisse und Fakten von 1989/90 in einem Buch versammelt, um daran zu erinnern, dass es keine Freiheit gibt, ohne dass Menschen dafür kämpfen.
 
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projektseite: www.mauerfall35.berlin