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VTFF Mitgliederversammlung und Vorstandswahl

Bei der digitalen Mitgliederversammlung des Verbandes Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. (VTFF) am 17. März 2021 wurden der Vorstand gewählt, eine Umfrage über die derzeitige wirtschaftliche Lage durchgeführt sowie aktuelle Aktivitäten und zukünftige Maßnahmen diskutiert.

 

Vergangenen Mittwoch haben die Mitglieder des VTFF in ihrer Versammlung live und online den Vorstand gewählt. Dabei wurde Stefan Hoff einstimmig als Vorstandsvorsitzender bestätigt. Die Vorstände Bojana Nikolaidis, Friedhelm Bixschlag, Markus Osthaus, Josef Reidinger und Christian Sommer wurden mit großer Mehrheit wiedergewählt. Neu bzw. nach einer Pause wieder dabei im Vorstand ist Carl Woebcken. Er folgt auf Marius Schwarz, der sein Amt abgegeben hat. Der Vorstand dankt den Mitgliedern für das Vertrauen und die große Zustimmung und sieht dem gemeinsamen Engagement für den VTFF und die technisch-kreativen Produktionsdienstleister positiv entgegen. Gerade jetzt ist es wichtig, sich zusammen für die Zukunft seines Business einzusetzen.

 

Denn wie die erneuten Online-Umfragen unter den Mitgliedern zeigen, hat die Pandemie das Produktionsgeschäft weiterhin fest im Griff. Die Teilnehmer erwarten für 2021 kaum bessere Zahlen als für 2020. Knapp 10% der VTFF-Mitglieder trifft es besonders hart, da sie im letzten wie in diesem Jahr Umsatzeinbußen zwischen 50% und 75% verkraften müssen. Nur ein Viertel wird mit keinen oder geringen Umsatzeinbußen (bis 10%) durch die Krise kommen. Etwa ein Drittel gibt für 2020 Verluste zwischen 10-25% und ein weiteres Drittel sogar bis 50% an. Für 2021 verschiebt sich diese Verteilung nach unten, d.h. einige Unternehmen hoffen auf leichte Verbesserungen.

 

Das zeigt sich auch darin, dass etwas weniger Corona-Hilfsmaßnahmen in Anspruch genommen werden. Trotzdem haben noch 75% der Mitglieder einen Teil der Belegschaft in Kurzarbeit, und je ein Drittel benötigt KfW-Kredite, Überbrückungshilfen oder andere Förderungen und Zuschüsse.

 

Die größten Herausforderungen sind derzeit die krisenbedingte schlechtere Bezahlung und der Mehraufwand durch die Corona-Schutzmaßnahmen. Mit steigender Produktionstätigkeit wird für ein Drittel der Umfrageteilnehmer auch der Fachkräftemangel wieder zum Thema.

 

Trotz allem führen die VTFF-Mitglieder ihre Unternehmen mit Zuversicht, Elan und Ideen durch diese Zeit: Fast jeder zweite hat vor, gestärkt aus der Krise hervor zu gehen. Viele Unternehmen nutzen diese Zeit, um Prozesse zu optimieren, in Infrastruktur zu investieren, Remote Work und Digitalisierung voran zu treiben oder neue Geschäftsfelder zu erschließen.

 

Im VTFF arbeiten die Mitglieder in verschiedenen Initiativen weiter an besseren fairen Rahmenbedingungen, die sich durch die Pandemie als wichtiger denn je erweisen. So haben die neue Ton Gruppe und die AÜ Gruppe jeweils AGBs mit klaren Regeln für die Zusammenarbeit diskutiert. In den politischen Dialogen setzt sich der VTFF weiterhin für technikfreundlichere und international wettbewerbsfähige Förderbedingungen ein, damit der Produktionsstandort Deutschland innovativer, attraktiver und zukunftsfähiger wird. Ebenso wie die Unternehmen muss die Politik mit Mut und Ideen in die nächste Phase gehen.

 

„Die technisch-kreativen Dienstleister erweisen sich auch in der Krise als solide Partner, die sich flexibel, zuverlässig und agil auf die schwierigen Bedingungen einstellen. Das erwarten wir von unseren Partnern und der Politik ebenfalls. Der VTFF ist ein starkes Netzwerk und Sprachrohr für unsere Vorhaben und Vorstellungen.“ fasst es der wiedergewählte Vorstandsvorsitzende Stefan Hoff zusammen.

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Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. ist die Interessenvertretung und das Netzwerk für die technisch-kreativen Dienstleister in der Produktion von Film, Fernsehen und neuem audiovisuellem Content in Deutschland.

 

Kontakt: VTFF | Christine Grieb | Tel. 0172-1650 583 | www.vtff.de | info@vtff.de

VTFF-Mitgliederversammlung 2020

Die erste virtuelle Mitgliederversammlung des VTFF stand ganz im Zeichen des Überlebens während der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Schutzmaßnahmen. Es wurde deutlich, wie hart die filmtechnischen Dienstleister getroffen sind, wie kompetent, engagiert und kreativ sie trotzdem ihre Unternehmen und ihre Mitarbeiter*innen durch die Krise führen und wie wichtig staatliche Hilfen immer noch sind.

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VTFF sieht Chancen und Aufgaben im Konjunkturpaket

Das neue Paket der Bundesregierung für Krisenbewältigung, Konjunktur und Zukunft mit den darin vorgesehenen Kulturhilfen des BKM soll den Neustart auch für die Filmwirtschaft unterstützen. Voraussetzung für jedes kreative audiovisuelle Schaffen ist eine ebenso solide wie innovative technische Infrastruktur. Für deren Überleben und Weiterentwicklung hat der VTFF einige Ideen und Vorschläge.

 

Das neue große Hilfs- und Konjunkturpaket der Bundesregierung betrachtet der VTFF vor allem mit Wertschätzung und Hoffnung, da es hohe Summen für verschiedene Maßnahmen bereitstellt, deren Chancen auch die film- und fernsehtechnischen Dienstleister entgegensehen. In dieser ohnehin prekären Branche haben viele Unternehmen durch den Stillstand der letzten Monate große Umsatzeinbußen erfahren und sind damit auf die jetzt angekündigten Überbrückungsmittel angewiesen.

 

Dass die Kultur- und Kreativwirtschaft und damit auch die Filmbranche gut ausgestattet wird, ist lobenswert und richtig, da dies zwar ein diversifizierter, aber im Ganzen ein sehr umsatz- und beschäftigungsstarker Sektor mit großer gesellschaftlicher Relevanz ist.

 

Am wichtigsten ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Film- und Fernsehproduktion in allen Bereichen wieder Fahrt aufnehmen kann, also Risiken abzusichern, notwendige und praktikable Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die erforderlichen Mehraufwände fair und angemessen einzukalkulieren.

 

Stabilisierende und konjunkturfördernde Mittel hält der VTFF auch in weiteren Bereichen für wesentlich und sinnvoll: So sollte die Förderung der Digitalisierung des Filmerbes gesichert oder sogar ausgebaut werden, da damit gleichzeitig Filmklassiker gerettet und zugänglich gemacht und sonst brachliegende Produktionskapazitäten am Laufen gehalten werden können.

 

Um die geforderte Entwicklung einer klimafreundlichen Filmwirtschaft voran zu bringen, sollten Investitionen in nachhaltige Produktionstechnik unterstützt werden. Ebenso der jetzt vorgenommene Ausbau von Soft- und Hardware für Remote-Arbeitswege, der auch in Zukunft zu effizienteren Produktionsprozessen beitragen kann. Neben den aktuellen Maßnahmen sollte bedacht werden, dass es Bereiche wie die Postproduktion gibt, deren größter Einbruch erst noch kommt. Außerdem sollten einige der Finanzierungs- und Förderbedingungen beim Neustart auf den Prüfstand gestellt werden, um unseren Produktionsstandort und dessen technische Infrastruktur voran zu bringen.

 

„Der VTFF schätzt das neue Konjunkturpaket der Bundesregierung und den Einsatz des BKM für die Kultur- und Filmwirtschaft und hofft, dass die konkrete Umsetzung den technischen Dienstleistern nicht nur das Überleben ermöglicht, sondern sie in ihren kreativen und innovativen Leistungen stärkt.“ sagt VTFF Vorstandsvorsitzender Stefan Hoff. „Die Unternehmen wollen mit Ideen, Elan und Zuversicht durch die Krise hindurch gehen und sollten darin von der Politik mit den richtigen Maßnahmen ermutigt und unterstützt werden.“

Filmwirtschaftliche Infrastruktur in Not

VTFF bittet Kulturstaatsministerin Monika Grütters um Unterstützung

Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises vergangenen Freitag waren Mitglieder des Verbandes Technischer Betriebe für Film & Fernsehen (VTFF) in mehreren Preiskategorien involviert. Dies hat einmal mehr gezeigt: ohne technisch-kreative Dienstleistung kein Filmschaffen. Jetzt kämpfen diese investitionsintensiven mittelständischen Unternehmen um ihre Existenz. Daher hat der VTFF in einem Brief an Staatsministerin Monika Grütters die Notwendigkeit nach Hilfen für die Produktionsdienstleister unterstrichen und dafür Mittel aus dem DFFF II vorgeschlagen.

Erstmals wurde vergangenen Freitag bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises eine Auszeichnung für „Beste Visuelle Effekte und Animation“ vergeben. Der Preis ging an Jan Stoltz und Claudius Urban von VTFF-Mitglied Trixter, die die VFX und Animation für Dani Levys „Die Känguru-Chroniken“ verantworteten. Die vielfach ausgezeichnete Produktion „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt erhielt u.a. die Lola für die „Beste Tongestaltung“. VTFF-Mitglied Rotor Film war für die Bild- und Soundpostproduktion verantwortlich und ihr Mitarbeiter Gregor Bonse im Team der Preisträger. Das Unternehmen hat darüber hinaus die Bildpostproduktion für „Berlin Alexanderplatz“ umgesetzt und damit zu dem mit der Lola für ‚Beste Kamera/Bildgestaltung’ ausgezeichneten Look beigetragen. Das Kostümhaus Theaterkunst, ebenfalls VTFF Mitglied, hat den für das ‚Beste Kostümbild’ ausgezeichneten Film „Lindenberg! Mach dein Ding“ sowie zahlreiche weitere mit der Lola gekürte und nominierte Filme ausgestattet.

„Wir gratulieren allen Preisträgern und freuen uns über die Mitwirkung und die Anerkennung unserer Mitglieder. Hinter den ausgezeichneten Filmen sowie hinter dem gesamten Filmschaffen steht eine hervorragende technisch-kreative Infrastruktur mit zahlreichen Unternehmen, die mit großem Aufwand für Expertise, Geräte, Studios und andere Ausrüstung sorgen und damit die materielle Grundlage der Filmwirtschaft bilden.“ so der Vorstandsvorsitzende Stefan Hoff, „Diese ist jetzt in großer Gefahr, da diese Betriebe kaum noch Umsätze, hohe Fixkosten und wenig Rücklagen haben, aber von den bisherigen Hilfsmaßnahmen kaum berührt werden.“

In einem Schreiben an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters macht der VTFF daher erneut auf die prekäre Lage seiner Mitgliedsunternehmen aufmerksam und schlägt vor, zur akuten Unterstützung dieses Branchensegments die Mittel des DFFF II in Betracht zu ziehen, die explizit für die Produktionsdienstleister vorgesehen sind. Da in anderen Bereichen die Umwidmung von Projektmitteln vorgenommen oder erwogen wird, könnte dies in solch ungewöhnlichen Zeiten auch hier möglich sein.

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Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. ist die Interessenvertretung und das Netzwerk für die technisch-kreativen Dienstleister in der Produktion von Film, Fernsehen und neuem audiovisuellem Content in Deutschland.

Produktionstechnik im freien Fall

Dreharbeiten sind abgebrochen, Produktionen verschoben, Veranstaltungen abgesagt, Kinos geschlossen – die Folgen der Coronakrise führen auch bei den technisch-kreativen Dienstleistern, die im Verband Technischer Betriebe für Film & Fernsehen (VTFF) organisiert sind, zu existenzgefährdenden Umsatzeinbußen. Der Verband erachtet die Unterstützung für die personal- und investitionsintensiven Unternehmen durch weitere Hilfsmaßnahmen als unerlässlich. Weiterlesen