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Filmwirtschaftliche Infrastruktur in Not

VTFF bittet Kulturstaatsministerin Monika Grütters um Unterstützung

Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises vergangenen Freitag waren Mitglieder des Verbandes Technischer Betriebe für Film & Fernsehen (VTFF) in mehreren Preiskategorien involviert. Dies hat einmal mehr gezeigt: ohne technisch-kreative Dienstleistung kein Filmschaffen. Jetzt kämpfen diese investitionsintensiven mittelständischen Unternehmen um ihre Existenz. Daher hat der VTFF in einem Brief an Staatsministerin Monika Grütters die Notwendigkeit nach Hilfen für die Produktionsdienstleister unterstrichen und dafür Mittel aus dem DFFF II vorgeschlagen.

Erstmals wurde vergangenen Freitag bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises eine Auszeichnung für „Beste Visuelle Effekte und Animation“ vergeben. Der Preis ging an Jan Stoltz und Claudius Urban von VTFF-Mitglied Trixter, die die VFX und Animation für Dani Levys „Die Känguru-Chroniken“ verantworteten. Die vielfach ausgezeichnete Produktion „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt erhielt u.a. die Lola für die „Beste Tongestaltung“. VTFF-Mitglied Rotor Film war für die Bild- und Soundpostproduktion verantwortlich und ihr Mitarbeiter Gregor Bonse im Team der Preisträger. Das Unternehmen hat darüber hinaus die Bildpostproduktion für „Berlin Alexanderplatz“ umgesetzt und damit zu dem mit der Lola für ‚Beste Kamera/Bildgestaltung’ ausgezeichneten Look beigetragen. Das Kostümhaus Theaterkunst, ebenfalls VTFF Mitglied, hat den für das ‚Beste Kostümbild’ ausgezeichneten Film „Lindenberg! Mach dein Ding“ sowie zahlreiche weitere mit der Lola gekürte und nominierte Filme ausgestattet.

„Wir gratulieren allen Preisträgern und freuen uns über die Mitwirkung und die Anerkennung unserer Mitglieder. Hinter den ausgezeichneten Filmen sowie hinter dem gesamten Filmschaffen steht eine hervorragende technisch-kreative Infrastruktur mit zahlreichen Unternehmen, die mit großem Aufwand für Expertise, Geräte, Studios und andere Ausrüstung sorgen und damit die materielle Grundlage der Filmwirtschaft bilden.“ so der Vorstandsvorsitzende Stefan Hoff, „Diese ist jetzt in großer Gefahr, da diese Betriebe kaum noch Umsätze, hohe Fixkosten und wenig Rücklagen haben, aber von den bisherigen Hilfsmaßnahmen kaum berührt werden.“

In einem Schreiben an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters macht der VTFF daher erneut auf die prekäre Lage seiner Mitgliedsunternehmen aufmerksam und schlägt vor, zur akuten Unterstützung dieses Branchensegments die Mittel des DFFF II in Betracht zu ziehen, die explizit für die Produktionsdienstleister vorgesehen sind. Da in anderen Bereichen die Umwidmung von Projektmitteln vorgenommen oder erwogen wird, könnte dies in solch ungewöhnlichen Zeiten auch hier möglich sein.

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Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. ist die Interessenvertretung und das Netzwerk für die technisch-kreativen Dienstleister in der Produktion von Film, Fernsehen und neuem audiovisuellem Content in Deutschland.