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Goldene Lola 2024 für das beste unverfilmte Drehbuch geht an Sandra Schröder

Im Namen der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, wurde heute vor rund 800 Gästen die Goldene Lola 2024 für das beste unverfilmte Drehbuch an Sandra Schröder für ihr Drehbuch „Als Bestie bin ich aufgewacht“ verliehen.

Im Rahmen des Empfangs des Deutschen Drehbuchverbands (DDV) ging die hochrangige Auszeichnung an ein Drehbuch, das eine fesselnde Geschichte von den Beharrungskräften eines Kindes in feindlicher Erwachsenenwelt erzählt.

Zum Inhalt: Als ihre Mutter stirbt, ist Margo 14. Um der Unterbringung im Heim zu entgehen, lässt sie alles zurück und zieht zum Vater in eine namenlose Kleinstadt. Ein Fehler. Der Vater entpuppt sich als gefühlskalter, abweisender Mann. Aber Margo ist tough. Ihre wahren Gefühle verbirgt sie hinter Lakonie und großer Klappe. Sollen andere ihre Tränen vergießen. Am Vater, der seinen Lebensunterhalt mit illegalen Hundekämpfen bestreitet, der Hunde zu Bestien abrichtet, beißt sie sich dennoch die Zähne aus. Im verzweifelten Bemühen, die Liebe der einzigen verbliebenen Bezugsperson zu gewinnen, verwandelt sich Margo selbst in eine Bestie und geht zu weit.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Das Drehbuchschreiben ist ein solides Handwerk und ein kreativer Prozess zugleich. Damit beginnt jede filmkünstlerische Vision. Deshalb würdigt der Bund jedes Jahr mit dem Deutschen Drehbuchpreis talentierte Autorinnen und Autoren für ihre mutigen, phantasievollen Stoffe. Die anstehende Reform der Filmförderung wird daher auch im Bereich der Stoffentwicklung grundlegend erneuert, um noch bessere Rahmenbedingungen für Autorinnen und Autoren zu schaffen.“

In Vertretung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth übergab MdB Michael Sacher den Deutschen Drehbuchpreis 2024.

Die Drehbuchautorinnen und Moderatorinnen des Abends Fitore Muzaqi und Stefanie Ren ergänzen: „Nach ziemlich exakt einem Jahr der Fusion der beiden Drehbuchverbände lässt sich sagen: die Autor*innenschaft ist deutlich gestärkt und geht die aktuellen Herausforderungen mit großem Selbstvertrauen an. Auch die nominierten Drehbücher sind ein kraftvoller Ausdruck selbstbewußter Autor*innen. Wir gratulieren allen Nominierten und insbesondere der Gewinnerin Sandra Schröder.“

Der Deutsche Drehbuchpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für Drehbuchautor*innen in Deutschland und wird seit 1988 verliehen. Mit dem Preis für das beste unverfilmte Drehbuch geht eine Prämie von 10.000 Euro einher. Darüber hinaus kann die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden. Bereits die Nominierungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld von je 5.000 Euro geht deshalb an Petra Lüschow, die mit ihrem Drehbuch „Das Herz keine Mördergrube“ nominiert war, sowie an Uli Klingenschmidt für sein Drehbuch „Mama?“.

Der Jury gehörten in diesem Jahr die Drehbuchautor*innen Jan Braren und Elisabeth Burghardt, die Drehbuchagentin Elke Brand, die Film- und Buchautorin Karin Kaci, der Schauspieler und Autor Toks Körner und der Regisseur Edzard Onneken an. Zur Preisverleihung, eine gemeinsame Veranstaltung der Staatsministerin für Kultur und Medien und des DDV kamen mehr als 800 Gäste in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, davon die meisten Autorinnen und Autoren. Ätna, das Independent-Duo – Inéz Schaefer und Demian Kappenstein – aus Dresden begleitete als Music Act mit Electronica-Beats und kraftvollen Stimmen die Preisverleihung.

Screenwriters‘ Lounge 2024

Drehbuchautor*innen organisieren wieder Festival-Treffpunkt für Autor*innen und die Filmbranche

Nach dem großen Erfolg der ersten Screenwriters’ Lounge des Deutschen Drehbuchverbands anlässlich der Berlinale 2023 und weiteren Ablegern beim Kölner Seriencamp und dem Münchner Filmfest öffnet die SCREENWRITER’S LOUNGE 2024 wieder einen Raum, in dem Drehbuchautor*innen zusammen mit Kolleg*innen und Interessierten der Branche aktuelle Themen diskutieren, Tendenzen von morgen erkunden und die Liebe zum Schreiben feiern wollen. 

Vom 17.02.–19.02.24 lädt der DDV zu Panels, Snacks und Drinks in die Galerie des Vereins Berliner Künstler, Schöneberger Ufer 57, 10785 Berlin direkt gegenüber der Neuen Nationalgalerie.

Programm

◼︎ SAMSTAG, 17.02.2024

Jüdisches Filmfestival zu Gast bei der SWL – Erzählen jüdischer Figuren

Neue Narrative & Klimawandel: Erzählstrategien für jedes Genre

Und was kann diese KI nun wirklich?

◼︎ SONNTAG, 18.02.2024

Internationale Erfolge – Wenn Serien reisen

Schreiben im Kollektiv

Nix zu lachen – Über die Lage der deutschen Komödie

Co-Writing Pitch: Finde deinen Schreibpartner

 MONTAG, 19.02.2024

Fairness und Inklusion im Writers Room

Politisches Kino und Widerstand

www.screenwriterslounge.de

Öffnungszeiten: Samstag 17.02. 13:00 – 21:00, Sonntag 18.02. 13:00 – 22:00, Montag 19.02. 10:00 – 14:00

Klare Definitionen u.a. für Creator und Showrunner

Ohne Drehbuch kein Film – und keine Serie. Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) veröffentlicht den Praxisleitfaden “AUTOR*INNEN IN SERIEN” und legt damit den Branchenstandard in Deutschland für Credits und Berufsbezeichnungen fest – auch für Creator und Showrunner. 

Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) definiert im neuen Praxisleitfaden “AUTOR*INNEN IN SERIEN” neue Berufsfelder der Drehbuchautor*innen in der Serienentwicklung sowie -umsetzung und grenzt sie damit u. a. urheberrechtlich ab. 

Mit der Veröffentlichung des Praxisleitfadens liefert der DDV die überfällige Klärung und Definition für Begriffe, die aktuell in der Praxis der Serienentwicklung und -produktion unscharf verwendet werden. Dies schließt auch die korrekte Verwendung von Credits ein.

Unter Konsultation und Mitarbeit erfahrener Showrunner und Headwriter wurde dieser Praxisleitfaden über viele Monate von Kontrakt 18- und VDD-Mitgliedern gleichermaßen erarbeitet und wird nun vom Deutschen Drehbuchverband veröffentlicht. Entscheidend war dabei für alle Seiten der Austausch mit der Writers Guild of America (WGA) und der FSE (Federation of Screenwriters in Europe), um deutsche Gepflogenheiten den internationalen Standards anzugleichen und zukunftsfähig zu machen. 

Das vom DDV dem Leitfaden vorangestellte 10-Punkte-Papier fasst das wesentliche Prinzip zusammen: Im Zentrum der Serienentwicklung steht der/die schreibende Autor*in, der/die unterschiedliche Funktionen und Aufgaben übernehmen kann. Showrunner, Creator und Headwriter sind dabei Funktionen, die Drehbuchautor*innen vorbehalten bleiben. Wer Serien kreiert, tut dies schreibend. 

„Uns ging es darum, unterschiedliche Aufgaben und Funktionen von Drehbuchautor*innen in der modernen Serienproduktion möglichst genau zu beschreiben. Wir haben auf sehr umfassender Informationsbasis  gearbeitet und sehen unseren Praxisleitfaden als wegweisenden Branchenstandard, der nicht nur urheberrechtliche Abgrenzungen und damit Vergütungsfragen, sondern auch die Abläufe in der Stoffentwicklung sowie im Herstellungsprozess vereinfachen kann“, erläutert Marcus Seibert, geschäftsführender Vorstand des DDV. „Uns ist es wichtig, dass wir uns zwecks Konkurrenzfähigkeit an bestehenden internationalen Standards auf einem internationalen Markt orientieren. Das bezieht sich insbesondere auch auf die Credits wie created by oder executive producer.“

Das 10-Punkte-Papier des DDV finden Sie hier und den vollständigen Text des Praxisleitfadens AUTOR*INNEN IN SERIEN hier.

Über den DDV:

Der Deutsche Drehbuchverband e. V. (DDV) ist im Februar 2023 aus dem Zusammenschluss vom Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) und Kontrakt 18 (K18) hervorgegangen und vertritt die Interessen der für Drehbuchautor*innen in allen Fragen der Film- und Medienpolitik, der Förderung, des Urheberrechts sowie der Verhandlung von Gemeinsamen Vergütungsregeln mit Verwertern und Auftraggebern. Der DDV setzt sich ein für mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung der Autor*innen sowie für mehr Einfluss auf die Verwirklichung der erzählerischen Visionen auch im Herstellungsprozess. 

Mit über 600 Mitgliedern bildet der Verband eines der größten aktiven und solidarischen berufsspezifischen Netzwerke in der deutschen Filmbranche.  

Ohne Drehbuch kein Film und keine Serie.

Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) wählt Vorstand

Während sich in Europa unter dem Druck der Branchenumbrüche viele Kreativverbände zersplittern, haben sich die Drehbuchautorinnen und -autoren Deutschlands in einem neuen Verband geschlossen versammelt und stehen bereit, die Zukunft zu gestalten.

Über 120 Mitglieder waren anwesend auf der historischen Mitgliederversammlung des VDD – jetzt Deutscher Drehbuchverband – am vergangenen Freitag in Berlin. In 30 Abstimmungs- punkten wurde auf der Versammlung mit formaler Strenge, aber auch mit viel Geduld und Diskussionsfreude eine umfassende Satzungsänderung beschlossen.

Daraus folgt u. a. die Umbenennung des Verbands in Deutscher Drehbuchverband e.V. (DDV) sowie die Aufnahme der als Kontrakt 18-Punkte bekannt gewordenen Forderungen in den Vereinszweck.

Im Rahmen der MV wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Den ersten Vorstand unter dem neuen Namen DDV bilden:

Christian Lex
Nicole Mosleh
Fitore Muzaqi
Simon M. Schulz
Marcus Seibert
Gabriele C. Sindler
Volker A. Zahn

Erstmals wurden im Drehbuchverband auch stellvertretende Vorstände gewählt. Diese sind:


Johannes Betz
Orkun Ertener
Geritt Hermans
Annette Hess
Dorothee Schön
Don Schubert
Thorsten Wettcke

Nie war die Nachfrage nach Werken von Drehbuchautorinnen und -autoren größer als heute. Die Bedeutung der Arbeit professioneller Erzählerinnen und Erzähler für Kino, TV und Streaming, insbesondere für die Serienproduktion sowie für innovative digitale Formate steht außer Frage. Ihr Berufsfeld erweitert sich rasant genauso wie die Nutzung ihrer Werke. Umso mehr Verantwortung kommt dem neu aufgestellten Drehbuchverband mit über 600 Mitgliedern als der zentralen Berufsvertretung der Drehbuchautorinnen und -autoren in Deutschland zu.

Der DDV-Vorstand verbindet Vorstandserfahrung aus K18 und VDD, professionelle Etablierung und Erfolg mit der wichtigen Nachwuchsperspektive auf die Branche und steht somit zugleich für Kontinuität und Aufbruch.

Wir freuen uns, dass mit der Wahl der stellvertretenden Vorstände darüber hinaus für spezifische Themenfelder die besondere Kompetenz weiterer erfolgreicher Drehbuch- autorinnen und -autoren zur Verfügung steht.

Von den bisherigen Vorständen waren Sebastian Andrae und Peter Henning als geschäfts- führende Vorstände und Katharina Amling als Vorstand in NRW nach langjähriger Vorstands- tätigkeit nicht erneut zur Wahl angetreten. Auch Regine Bielefeldt hat nach einer sehr wirkungsvollen Amtszeit nicht erneut kandidiert.

Die MV hat sie alle mit langanhaltenden stehenden Ovationen und mit viel Emotion verab- schiedet. Ihrem großen, ausdauernden Engagement und ihrer erfolgreichen Arbeit für den Verband gilt unser herzlicher Dank!

Den neu gewählten Vorständen wünschen wir den größtmöglichen Erfolg!