21. Februar 2023

„Total Trust“: Weltpremiere in Kopenhagen

News

Die digitalen Möglichkeiten sozialer Kontrolle in China haben zu einem noch nie da gewesenen Maß staatlicher Überwachung geführt. Ob durch Selbstzensur oder das Ausspionieren der Nachbarn – die Überwachung erfasst nicht nur die von der Regierung als Bedrohung empfundenen Personen, sondern immer mehr und immer totaler auch den Normalbürger: Ob man Blumen kauft, sein Kind zur Schule bringt oder nachts den Müll rausbringt. Big Data und digitale Technologien werden bereits als Waffen eingesetzt, um Freiheiten zu beschneiden. Schritt für Schritt verändert sich so das soziale und politische Verhalten der Chinesen. Mit dem Dokumentarfilm „Total Trust“ gelingt der in den USA lebenden chinesischen Filmemacherin Jialing Zhang ein exklusiver und bislang noch nie möglich gewesener intimer Einblick in das Innere Chinas. Sie erzählt eine zutiefst beunruhigende Geschichte über Technologie, (Selbst-)Zensur und Machtmissbrauch. Der Film feiert seine Weltpremiere am 21. März 2023 im Wettbewerb von CPH:Dox in Kopenhagen.
 
Die Protagonistinnen führen einen mutigen, existentiellen Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit in einem totalitären Regime. So setzt sich Chen für die Freilassung ihres Ehemanns ein – einem Anwalt, der Ende 2020 aufgrund seiner Arbeit verhaftet wurde. Seitdem wird sie rund um die Uhr überwacht. Als sie Li und Sophia kontaktiert, entdeckt sie, dass sie bei weitem nicht allein ist. Li ist ebenfalls mit einem ins Visier geratenen Anwalt verheiratet und Sophia eine der letzten unabhängigen Journalistinnen im Land.
 
„Diese drei Frauen haben mich auf sehr persönliche Weise tief bewegt und inspiriert. Ich wollte ihre Widerstandsfähigkeit, Traumata und Hoffnungen zeigen. Mein Ziel war ein intimes Porträt, was Leben in einem Überwachungsstaat bedeutet“, sagt Regisseurin Jialing Zhang. „Während der Dreharbeiten wurde mir klar, dass die Überwachung selbst nur ein Mittel zum Zweck gesellschaftlicher Kontrolle ist“, fährt sie fort. „Letztlich führt sie zur Unterdrückung der Menschenrechte. Das ist die eigentliche Gefahr.“
 
Die in USA lebende Chinesin hat bereits mehrere investigative und vielbeachtete Dokumentarfilme über ihr Heimatland veröffentlicht. Unter anderem wirkte Zhang bei dem  Film „One Child Nation“ als Co-Regisseurin und Produzentin mit (Oscar-Shortlist 2019). In den gleichen Rollen erregte sie im Jahr 2021 mit “In The Same Breath” für Aufsehen, einem Film über den Ausbruch der COVID-19-Pandemie in China. Jialing Zhang wurde unter anderem nominiert für einen „Director Guild of America Award“ für herausragende Regiearbeit im Bereich Dokumentarfilm, zwei „Producers Guild of America Awards“ für herausragende Kinoproduktionen, einen „Gotham Independent Film Award“ sowie einen „Primetime Emmy Award“ für außergewöhnliche Verdienste im Bereich Dokumentarfilm.
 
„Total Trust“ ist eine Produktion von Filmtank (Deutschland), die in Koproduktion mit Witfilm (NL), Interactive Media Foundation, ZDF/ARTE und NTR entstanden ist und die gefördert wurde von MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Netherlands Film Fund, CoBO Fund und Eurimages.

www.filmtank.de

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