4. Juli 2022

AG Kino zum Evaluierungsbericht des Sachverständigenausschusses

News

Der im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums erstellte Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Eindämmung der SARS-CoV2-Pandemie zieht ein gemischtes Fazit über die Corona-Politik der Bundesregierung. 

Der Bericht soll in der kommenden Herbst- und Wintersaison auch als Bewertungsgrundlage für die Neuausrichtung des Infektionsschutzgesetzes und damit der Maßnahmen herangezogen werden. 
 

Aus Sicht der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater zeigt der Bericht sehr deutlich, dass in der zukünftigen Infektionsbekämpfung passgenaue Lösungen erforderlich sind. „Der Kultur wurde eine ausgesprochen hohe Symbolkraft bei der Bekämpfung der Pandemie beigemessen. Doch trotz konsequent umgesetzter Hygienemaßnahmen wurde immer wieder pauschal vor dem Besuch von Kulturorten gewarnt oder diese mit unverhältnismäßig hohen Auflagen belegt. Unter dieser Stigmatisierung leiden die Kulturorte noch heute“, so Christian Bräuer, Vorsitzender des Verbands der Filmkunsttheater. „Zugleich haben die ständig wechselnden und oftmals für Menschen nicht nachvollziehbaren Maßnahmen das Vertrauen in die Corona-Politik insgesamt beschädigt. Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden. Wir brauchen verlässliche, verständliche und verhältnismäßige Auflagen für die Kulturorte und eine stringente politische Kommunikation. Im dritten Jahr der Pandemie darf es keine pauschalen Lösungen oder überzogene Einschränkungen mehr geben“.
 

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie liegen hinreichend Erkenntnisse und Erfahrungen vor, um den Gesundheitsschutz und die räumlichen und ablauforganisatorischen Gegebenheiten weit besser als in den meisten kollektiven Räumen in Einklang zu bringen. Denn mit fest verankerten Sitzplätzen und raumlufttechnischen Anlagen eignen sich Kinos sehr gut für die konsequente Umsetzung von Hygiene- und Sicherheitsauflagen. 
 

„Es ist wichtig, dies in der weiteren Pandemiepolitik auch anzuerkennen. Was die Kulturorte zur Eindämmung der Pandemie und der Vermittlung von Maßnahmen geleistet haben, war und ist immens“, so Bräuer. „Kultur ist kein Luxusgut, sondern ein Grundpfeiler unserer Gemeinschaft. Wie andere gesellschaftliche Bereiche verdient sie faire Regeln. Ansonsten besteht die Gefahr, dass viele Kulturorte einen dritten Corona-Winter nicht überleben. Im Falle erneuter Einschränkungen bedarf es daher zwingend auch entsprechender Ausgleichsmaßnahmen. Zur Vorsorge sollte daher der Sonderfonds Kulturveranstaltungen über den 31. Dezember hinaus verlängert werden“.

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in Berlin hat sich auf die Kommunikation und Pressearbeit in den Bereichen Kultur und Medien spezialisiert. Die Agentur wird von Dr. Kathrin Steinbrenner und Kristian Müller geführt.