2. September 2025

AG Kino – Gilde erneuert Appell

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Zukunftsprogramm Kino entscheidend für das Gelingen der Filmreform!

Die AG Kino – Gilde appelliert erneut an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags, das Zukunftsprogramm Kino in den laufenden Haushaltsverhandlungen zu berücksichtigen. Für den Erhalt der vielfältigen Kinolandschaft und den Erfolg der Filmreform ist die Investitionsförderung unverzichtbar.

„Die besten Filme bleiben wirkungslos, wenn sie ihr Publikum nicht erreichen. Jetzt kommt es darauf an, die richtigen Weichen zu stellen“, betont Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino – Gilde. „Gerade für künstlerisch-kreative und europäische Produktionen sind die Arthousekinos mit ihrer Programmgestaltung, Publikumsbildung und lokalen Kommunikationsarbeit der Schlüssel zur Sichtbarkeit und Erfolg. Ohne eine starke und vielfältige Kinolandschaft wird die Filmreform scheitern.

Verlieren wir den Kulturort Kino, verlieren wir nicht nur das Rückgrat der deutschen Filmwirtschaft, wir verlieren auch einen der wenigen verbliebenen kollektiven Räume in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und zunehmender Vereinsamung. Neben der Kinoprogrammprämie für die kulturelle Programmarbeit brauchen die Kinos deshalb das Zukunftsprogramm Kino als zweite tragende Säule ihrer Förderung. Nach Einschätzung des Verbandes sind für eine hinreichende finanzielle Ausstattung des Programms 25 Million Euro, mindestens jedoch 15 Millionen Euro erforderlich, um die Arthousekinos bei den notwendigen Investitionen in Digitalisierung, Technik und Nachhaltigkeit zu unterstützen.

Die Erfahrungen der 2000er Jahre haben gezeigt, welche Folgen fehlende Investitionsförderung hat: Viele Kinos mussten damals schließen – ein Kinosterben, das mit einer Investitionsförderung hätte verhindert werden können. Die AG Kino bittet daher den Haushaltsgesetzgeber nachdrücklich, das Zukunftsprogramm Kino im Bundeshaushalt 2025 zu berücksichtigen und perspektivisch zu verstetigen – so wie es auch in anderen Wirtschaftsbereichen geschieht, um Wachstum und Modernisierung zu ermöglichen.

Christian Bräuer unterstreicht: „Wir leben in Zeiten massiver Verunsicherung, in der die Polarisierung und Vereinsamung in der Gesellschaft stetig zunimmt. Zugleich stehen wir am Beginn der KI-Ära, in der KI und Algorithmen zunehmend das Filmschaffen in all seinen Facetten durchdringen. Den Kinos kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Einerseits für die Filme, weil sie inmitten der Flut audiovisueller Inhalte Orientierung bieten und insbesondere dem künstlerisch-kreativen Film die notwendige Sichtbarkeit
verleihen. Andererseits auch besonders für unsere Gesellschaft angesichts wachsender Angriffe illiberaler Akteure auf das künstlerisches Schaffen, wodurch Kultur zu einem zentralen Bestandteil unserer europäischen Sicherheit wird.

Zum Zukunftsprogramm Kino
Seit 2020 hat sich das Zukunftsprogramm Kino als unverzichtbares Erfolgsmodell erwiesen, das maßgeblich zum Erhalt und zur Erholung der Kinolandschaft in und nach der Pandemie beigetragen hat. Die Kinos stehen weiter vor immensen Investitionen in Erhalt der Lichtspielhäuser sowie die digitale, technologische und ökologische Modernisierung.

Deutlich wird der Investitionsdruck auch daran, dass die für 2024 bereitgestellten Mittel binnen weniger Sekunden ausgeschöpft werden. Auch die Mittel der Filmförderungsanstalt (FFA) sind regelmäßig deutlich überzeichnet. Zugleich beziffert eine FFA-Studie den jährlichen Investitionsbedarf der Kinos auf über 100 Millionen Euro.

Über die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V.

Die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. ist der Verband der Programmkinos und Filmkunsttheater in Deutschland. Der Verband vertritt die Interessen von rund 370 Kinos mit über 800 Leinwänden in Städten ebenso wie im ländlichen Raum. Die Mitglieder der AG Kino setzen sich für die kulturelle Vielfalt im Kino und die Förderung des europäischen und deutschen Kinofilms ein.

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