21. März 2022

achtung berlin Filmfestival: Die Wettbewerbe Spielfilm und Dokumentarfilm stehen fest

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Die Wettbewerbsbeiträge abendfüllender Spielfilm und Dokumentarfilm für die diesjährige Ausgabe des achtung berlin Filmfestival (20. – 27. April 2022) stehen fest. Alle Wettbewerbsfilme werden vor ihrem offiziellen Kinostart präsentiert.      

Im Spielfilmwettbewerb konkurrieren in diesem Jahr insgesamt zehn Langfilm-Produktionen mit berlinbezug, eine davon außer Konkurrenz, um die new berlin film awards in den Kategorien ‚Bester Spielfilm’, ‚Beste Produktion’, ‚Bestes Drehbuch’, ‚Bestes Schauspiel’, ‚Beste Regie’ und ‚Beste Kamera’. 

 

In Everything will change reisen die drei Freunde Ben, Fini und Cherry aus dem Jahr 2054 in die 2020er Jahre zurück, um das Artensterben zu verhindern, im hier und jetzt rebelliert eine junge Gemeinschaft in Youth Topia gegen den allgegenwärtigen Leistungsdruck. ‘Me too’ gleich in zwei Debütfilmen: Risse im Fundament erzählt von Machtmissbrauch im Architekturmilieu und Ladybitch von Grenzverletzungen am Theater. Der Vater in Jessy stört die Symbiose zwischen Tochter und Mutter, als er nach langer Haftstrafe zur Familie zurückkehrt. Marie in Ich Ich Ich will nicht heiraten und Frida in Sweet Disaster versucht ihre Trennung zu verarbeiten. Beide Filme materialisieren die Gedanken und inneren Bilder der beiden Anti-Heldinnen, die ihre Rolle im Leben finden wollen. In Schwere l o s hingegen droht Maria sich in ihrem Streben nach Unabhängigkeit zu verlieren. Khalil sieht sich in Stille Post mit seiner kulturellen Herkunft konfrontiert und gezwungen die traumatischen Kriegsbilder aus seiner Geburtsstadt zu verfälschen, um etwas bewirken zu können. Und Julius erschafft in Axiom (außer Konkurrenz) schließlich seine eigene Wirklichkeit, bei der schwer zu unterscheiden ist, was wahr und was erfunden ist.

“Es macht große Freude, in den Wettbewerbsfilmen und deren Charaktere zu beobachten, wie die Generation der Thirtysomethings auf sehr unterschiedliche Weisen aufbegehrt, rebelliert und nach ihrem Glück sucht. Dabei sind es insbesondere die Frauen, die vieles in Frage stellen: ihre Beziehungen, ihre Lebensentwürfe und vorgefundenen Rollen. Wir sehen eine Generation, die nach neuen Lebensmodellen und Identitäten, nach neuen Arbeits-, Beziehungs- und Gesellschaftsformen strebt. Auch in den Dokumentarfilmen werden bestehende Machtstrukturen und Gesellschaftssysteme hinterfragt, patriarchale Muster und scheinbar überwundene Zwänge offengelegt. Ob in dörflichen Gemeinschaften, Familien oder gesellschaftlichen Minderheiten: allerorten streben die Menschen nach Selbstermächtigung und Freiheit“, so Regina Kräh und Sebastian Brose, Leiter:innen des achtung berlin Filmfestival zum diesjährigen Wettbewerbsprogramm.

Im Wettbewerb um den besten Dokumentarfilm des achtung berlin Filmfestival befinden sich wie im Spielfilmwettbewerb zehn Filme, bestehend aus acht Berlin-Premieren, einer Deutschlandpremiere und einer Produktion außer Konkurrenz, die um die new berlin film awards in den Kategorien ‘Bester Dokumentarfilm’ und ‘Beste Kamera’ konkurrieren.

Unter den dokumentarischen Wettbewerbsbeiträgen ist auch der diesjährige Eröffnungsfilm des Festivals: Als Susan Sontag im Publikum saß, eine Befragung von Geschlechteridentitäten und eine Bestandsaufnahme des Feminismusdiskurses einst und heute als Reenactment auf die Bühne gebracht. Einen anderen Fokus bei der Definition von Geschlecht setzt das essayistische Familienporträt Anima – Die Kleider meines Vaters, in dem die Filmemacherin einem Familiengeheimnis nachgeht. Lo que queda en el camino und Nasim rücken weibliche Protagonistinnen in den Mittelpunkt, die – eines der großen Weltthemen unserer Zeit – auf der Flucht vor Unterdrückung und Krieg sind. Among us Women begleitet werdende Mütter in Äthiopien und macht ihre Herausforderungen in einer patriarchal geprägten Gesellschaft sichtbar. Mayor, Shepherd, Widow, Dragon porträtiert ein vom Aussterben bedrohtes Dorf in Bulgarien und Dust of Modern Life nimmt uns mit in den Dschungel zu einem alten Ritual der Sedang, einer ethnischen Minderheit in Vietnam. Zurück in Deutschland werfen Schüler:innen und ihre Lehrer:innen in Heimatkunde einen intensiven Blick auf die einstige DDR-Schuldoktrin, wohingegen Zwischensaison den Ausbildungsalltag junger Menschen an der ostdeutschen Ostseeküste begleitet und deren Sehsüchte und Widersprüche zwischen Aufbruch und Heimatverbundenheit aufspürt. Schließlich erschließt uns Liebe, D-Mark und Tod (außer Konkurrenz) die einzigartig vielstimmige Musikszene der Einwanderungsgenerationen aus der Türkei. 

Das vielfältige Wettbewerbsprogramm des achtung berlin Filmfestival unterstreicht die Diversität der Berlin-Brandenburger Filmproduktionen vor und hinter der Kamera: u.a. über 50 Prozent der kreativen Köpfe von Regie, über Drehbuch bis Produktion sind Frauen.

Die Festivalvorführungen finden im Kino International, Filmtheater am Friedrichshain, Babylon, Lichtblick-Kino, ACUDkino, fsk Kino, City Kino Wedding und im Wolf Kino statt.

 

Über das achtung berlin Filmfestival:
Das achtung berlin Filmfestival wird veranstaltet von achtung berlin e.V. und gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Die Retrospektive wird gefördert durch das Bezirksamt Pankow von Berlin, mit freundlicher Unterstützung der DEFA-Stiftung und der Deutschen Kinemathek.

achtung berlin Filmfestival dankt seinen Hauptpartnern 25p cine support, Sooner, UCM.ONE und seinen weiteren Partnern für ihr Engagement. Medienpartner sind tip Berlin, Indiekino Berlin, Exberliner und radioeins.


https://achtungberlin.de

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